Die TSG Sprockhövel setzt ihre Aufholjagd fort - sieben Punkte holte die Mannschaft von Trainer Andrius Balaika aus den letzten vier Spielen. Der Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze beträgt nur noch sieben Punkte. Bei nur noch neun ausstehenden Begegnungen dürfte der Ligaverbleib allerdings nur schwer zu realisieren sein.
"Wenn man keine Tore schießt, dann ist es auch egal ob du eine bessere Spielanlage oder mehr Ballbesitz hattest", haderte Siegens Trainer Thorsten Seibert nach der Begegnung. Seine Mannschaft verpasste ein Big Point im Abstiegskampf, ist jetzt sogar Tabellenletzter. Dabei waren die Sportfreunde die Mannschaft, die mehr Torraumszenen zu verzeichnen hatte, allerdings wurde es nur selten wirklich gefährlich für TSG-Schlussmann Robin Benz.
Es ist für die Mannschaft schwer mit einer solchen Niederlage umzugehen, aber wir machen weiter!
Thorsten Seibert
Die erste gute Möglichkeit hatten die Gastgeber, als Christian März am Strafraum zwei Gegenspieler abschüttelte, allerdings bekam der 24-jährige Angreifer aus dem Stand nicht mehr genug Kraft in den Schuss, so dass SF-Torwart Dominik Poremba den Ball locker aufnehmen konnte. Bei Siegen war Julian Jakobs der auffälligste Akteur, gleich drei Kopfballchancen ließ er in der ersten Halbzeit liegen.
Nach der Pause war es dann Adrian Wasilewski, der mit einem Freistoß aus 35 Metern Poremba zu einer Glanzparade zwang. Siegen war nicht mehr so präsent, was Sprockhövel immer wieder ausnutzte. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff fiel dann der Führungstreffer für die TSG.
Tim Oberdorf flankte aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Orhan Dombayci aus kurzer Distanz völlig unbedrängt einköpfen konnte (75.). Die Gäste waren geschockt und bekamen nur sechs Minuten später einen weiteren Nackenschlag. Christopher Antwi-Adjej traf mit einem satten Distanzschuss zum 2:0-Endstand (81.).
Seibert war frustriert und ärgerte sich über eine weitere verpasste Chance im Abstiegskampf: "Wenn du hier mit einem 0:2 vom Platz gehst, dann fällt eine sachliche Analyse erstmal schwer. Ich glaube, wer sich nur mit der ersten Halbzeit beschäftigt hat, wundert sich über das Ergebnis."
Zwei Tage hat seine Mannschaft Zeit sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten, denn bereits am Dienstag geht es gegen Borussia Dortmund II. "Es ist für die Mannschaft schwer mit einer solchen Niederlage umzugehen, aber wir machen weiter", so Seibert.
"Wir wollten die rote Laterne unbedingt abgeben", freute sich TSG-Coach Andrius Balaika hingegen nach der Partie: "Es war ein spannendes und temporeiches Spiel von beiden Seiten. Aus dem Spiel heraus haben wir nichts zugelassen, aber unser Manko ist, dass wir zu viele Standardsituationen zulassen."
Eine Umstellung in der zweiten Halbzeit brachte den Gastgeber dann auf die Siegerstraße. "Wir haben auf ein 4-4-2-System umgestellt, weil wir Siegen eher anlaufen wollten und glücklicherweise fällt fünf Minuten später das 1:0", so Balaika, der den Schwung aus den letzten Wochen weiter mitnehmen möchte: "Wir werden uns für jeden Punkt zerreißen."