Die Profis von Borussia Dortmund, die am Vorabend beim 4:0-Sieg im Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon nicht in der Startelf gestanden hatten, erschienen wie gewohnt zur Vormittagseinheit. Doch mischte sich zwischen André Schürrle und Raphael Guerreiro auch noch ein weiterer durchaus prominenter und länger vermisster Trainingsgast: Sven Bender.
Große Hoffnungen waren in den Defensiv-Allrounder vor dem Start der zweiten Saisonhälfte im Januar gesetzt worden. Er sollte zusammen mit Sokratis der anfälligen Abwehr mehr Sicherheit geben. Doch im finalen Test vor dem ersten Bundesligaspieltag verletzte sich Bender im Freundschaftsspiel beim SC Paderborn. Schon große Teile der Hinrunde hatte er wegen einer bei den Olympischen Spielen in Rio erlittenen Verletzung verpasst. Der Bänderriss im Sprunggelenk bedeutete einen erneuten Rückschlag für den schonungslosen Innenverteidiger.
Zumal die Genesung deutlich mehr Zeit in Anspruch nahm, als zunächst erhofft. Vor mehr als zwei Wochen berichtete Dortmunds Trainer Thomas Tuchel vom unplanmäßigen Verlauf der Heilung. Schon längst hatte er damit gerechnet, Bender wieder näher bei der Mannschaft zu haben. „Seine Rückkehr verzögert sich, weil es noch einen Schmerzpunkt gibt. Er fehlt uns sehr“, sagte Tuchel zu diesem Zeitpunkt.
Am Donnerstag kehrte Bender nun erstmals wieder zusammen mit der Mannschaft - oder zumindest Teilen davon - auf den Platz zurück. Die mittelmäßig intensive, einstündige Einheit absolvierte er aber komplett – und nährt damit die Hoffnung, dass er der Borussia bald wieder zur Verfügung steht.
Allerdings haben sich die Vorzeichen etwas verändert. Wirkte der BVB in der Winterpause noch wie ein häufig ungeordnetes Gebilde, hat er mittlerweile durch die Installation einer Fünferkette und dem Leistungsaufschwung Marc Bartras zu mehr defensiver Stabilität gefunden. Aber auf einen Bender in guter Form wird sich Trainer Tuchel trotzdem freuen.