Aber jetzt haben sie sich überraschend dafür entschieden, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden. Einvernehmlich, wie es in einer offiziellen Stellungnahme des Vereins heißt. „Es hat sich herausgestellt, dass bedingt durch den früh verkündeten Abschied vom langjährigen Trainer eine Bündelung aller Kräfte in der bestehenden Konstellation nur sehr schwer möglich war“, betont der Sportliche Leiter Willi Schmalz. „Dies ist jedoch eine elementare Voraussetzung, um im anstehenden Abstiegskampf mit voller Konzentration ans Werk zu gehen. Die Sportliche Leitung und der Vorstand des Vereins bedauern, dass man den ursprünglichen Plan nicht umsetzen konnte, sahen aber keine andere Möglichkeit des Handelns.“
Für die kommende Saison haben die Horster mit Alexander Thamm und Jens Grembowietz ein gleichberechtigtes Duo als neue Trainer verpflichtet. Sie sind derzeit noch für den TSV Marl-Hüls II in der Bezirksliga tätig. Die Zeit bis zum Sommer wollen die Horster mit dem im Januar als Co-Trainer zurückgekehrten Alexander Kaul und dem Sportlichen Leiter Willi Schmalz als Interimstrainer überbrücken. Sie geben ihr Debüt am Sonntag im Heimspiel des Tabellenviertletzten gegen Westfalia Wickede. „Ziel ist es, die Mannschaft frühzeitig aus der Abstiegszone zu führen, um zu Beginn der kommenden Saison mit Alexander Thamm und Jens Grembowietz neu starten zu können“, sagt Willi Schmalz, der jetzt so etwas wie das „Mädchen für alles“ in der Fußball-Abteilung ist. Er fungiert in den nächsten Monaten als Sportlicher Leiter, als Trainer der ersten Herren-Mannschaft und gemeinsam mit Ertan Yener zudem noch als Trainer der C1-Junioren-Mannschaft.
Jörg Krempicki, der fast fünf Jahre in Horst wirkte und die Null-Achter in dieser Zeit von der Bezirksliga in die Westfalenliga führte, möchte sich zu der Entwicklung nicht weiter äußern. „Es wurde vereinbart, dass wir nicht darüber sprechen. Daran halte ich mich“, betont er. „Nur so viel: Es war unausweichlich. Ich habe zum Wohl des Vereins gehandelt und wünsche ihm und der Mannschaft, dass der angestrebte Klassenerhalt geschafft wird.“ Insidern ist es nicht verborgen geblieben, dass das Verhältnis zwischen Willi Schmalz und Jörg Krempicki in den vergangenen Monaten nicht frei von Meinungsverschiedenheiten geblieben ist. Es spricht für sie, dass sie öffentlich fair miteinander umgegangen sind und auch jetzt keine schmutzige Wäsche waschen wollen.
Offiziell ändert sich nach der Trennung von Jörg Krempicki ohnehin nichts. In den Spielberichtsbögen war nicht der 54-Jährige, sondern stets Willi Schmalz als Trainer eingetragen gewesen. Der Grund: Willi Schmalz verfügt im Gegensatz zu Jörg Krempicki über die B-Trainer-Lizenz, die erforderlich ist, um in der fünfthöchsten Spielklasse offiziell coachen zu dürfen. „Ich mache also jetzt das“, so Willi Schmalz, „was ich in den letzten Jahren offiziell sowieso hätte machen müssen.“