Natürlich liegt Schalkes Sportvorstand Christian Heidel richtig, wenn er darauf verweist, dass andere Vereine diese Sorge gerne hätten: Nur 58 004 Zuschauer sahen das Spiel gegen Ingolstadt, weniger waren es nie bei einem Bundesligaspiel in der Arena. Selbst wenn das 62 271 Plätze bietende Stadion nur zur Hälfte gefüllt würde, wären mehr Leute da als bei einem ausverkauften Heimspiel von Bayer Leverkusen oder des VfL Wolfsburg.
Deshalb muss man den aktuellen Trend nicht überbewerten, der FC Schalke sollte ihn dennoch nicht herunterspielen. Der Klub ist von seinen Fans viele Jahre lang verwöhnt worden, die Menschen hier im Ruhrgebiet sind treu und hart im Nehmen. Die bleiben nicht gleich weg, nur weil sie sich mal geärgert haben. In dieser Saison aber ist die Hütte auf Schalke tatsächlich erst zweimal pickepackevoll gewesen. Und deshalb reicht es nicht, den Minusrekord vom vergangenen Samstag mit eisiger Kälte und einem unattraktiven Gegner zu erklären. Diese beiden Faktoren kamen nur dazu.
Das Problem auf Schalke ist schnell skizziert: Der Fußball, der in den Heimspielen geboten wird, ist viel zu oft unattraktiv. Und das nicht erst seit dieser Spielzeit. Allerdings waren Sportvorstand Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl angetreten, um auch das zu ändern. Wenn die Anhängerschaft zunehmend unzufrieden wird, ist das zwar noch kein Grund zur Panik – aber ein ernst zu nehmendes Signal.