Taktische Gründe stoppten Bochums Sturmspitze. Am Ende jedoch freute er sich mit seinen Teamkollegen, da das dezimierte Team einen Punkt mit nach Bochum nahm. Mlapa: „Wir sollten zufrieden sein. Das war in Sachen Einsatz und Kampfbereitschaft ein ordentlicher Abschluss der Hinrunde.“ Und dann hatte Bochums erfolgreichster Torschütze der Hinrunde noch etwas zu sagen: „Ich habe dem togolesischen Fußballverband für den Afrika-Cup abgesagt. Ich bleibe in Bochum.“
Seine Begründung ist im Fußballgeschäft nicht alltäglich: „Ich habe mir die Situation beim VfL in diesen Wochen vor Augen geführt. Wir hatten riesiges Verletzungspech. In der Rückrunde wollen wir alle gemeinsam etwas reißen. Deshalb habe ich mich klar entschieden, in Bochum zu bleiben, um mit meinen Kumpels die komplette Vorbereitung mitzumachen, um in der Rückrunde gut gewappnet zu sein. Da will ich weiter Vollgas geben.“
Natürlich sorgte die Absage in seinem Geburtsland Togo nicht gerade für erfreute Gesichter, aber das war Mlapa letztlich egal.
Am 24. Oktober hatte RS schon spekuliert, dass dem 25-Jährigen ein Gewissenskonflikt droht. Zum einen weil der VfL ihn dringend braucht, es andererseits aber für den Hünen auch eine große Freude gewesen wäre, erstmals im Nationaltrikot für sein Heimatland aufzulaufen. Im Oktober bekam er die erste Einladung zu zwei Testländerspielen, reiste an und wieder ab, weil die Spielberechtigung nicht vorlag. Im November verzichtete er auf eine Anreise, weil erneut die Papiere fehlten, jetzt verzichtet er von selbst. Im Januar und Anfang Februar spielt Togo in der Gruppe C gegen den Titelverteidiger Elfenbeinküste, Marokko, und die demokratische Republik Kongo. Würde Mlapa fliegen, wäre er frühestens Ende Januar wieder in Bochum.
Dieses Risiko wollte er nicht eingehen: „Bevor ich nach Bochum kam, hatte ich zwei schwere Jahre erlebt. Der VfL hat mir das Vertrauen geschenkt. Trainer Verbeek und Christian Hochstätter haben mir neues Selbstvertrauen gegeben. Ich denke, ich konnte jetzt in der Hinrunde auch die Vertragsverlängerung rechtfertigen. Ich bin dem VfL sehr dankbar und deshalb habe ich mich für den Klub und gegen die Nationalmannschaft entschieden.“
Ob es später noch einmal für ihn in Richtung Nationalmannschaft geht, konnte er nicht beantworten: „Ich werde mal abwarten, ob sie noch einmal auf mich zukommen. Dann werde ich gesprächsbereit sein. Aber jetzt steht der VfL absolut im Vordergrund.“ Und so reiste Mlapa am Sonntagmittag nicht mit dem Flieger irgendwohin in den Urlaub, sondern zu seiner Familie nach München. Mlapa: „Dort werde ich auch bis zum 2. Januar bleiben. Eine andere Reise ist nicht geplant.“ Mlapa: Ein Typ, der nicht nur wegen seiner Leistungen auf dem Rasen gut zum VfL passt. Genau deshalb ist die Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2019 ein kluger Schachzug von Christian Hochstätter gewesen.