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Kamil Waldoch eifert Papa Tomasz nach
Traum von Profikarriere, aber kein Erfolgsdruck

Kamil Waldoch eifert Papa Tomasz nach
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Waldoch, den kenne ich doch. Beim Nachnamen von Schalkes U17-Kicker Kamil werden die Gegner der "kleinen Königsblauen" gleich hellhörig. Und genau das ist es, was Papa Tomasz gar nicht mag. "Ich möchte nicht, dass Kamil in den Mittelpunkt gestellt wird, nur weil er einen bekannten Namen trägt", runzelt der langjährige Kapitän der S04-Profis sowie der polnischen Nationalelf die Stirn und inzwischen auch als Co-Trainer der S04-B-Junioren für seinen Sprösslings verantwortlich.

Zurückhaltend, fast schüchtern, so wie sein Vater, das sind auch die Charaktereigenschaften des bald 17-jährigen ältesten Kindes der Waldochs. Die beiden Mädchen Paulina und Louisa sind zwölf beziehungsweise zwei Jahre jung, die ältere Tochter spielt Tennis, auch im Verein, aber das ist noch nicht mehr als ein Hobby. Bei Kamil ist das etwas anderes, der Weg in den Leistungssport scheint vorgezeichnet, ist aber lange kein Muss. "Natürlich ist es für jeden, der diesen Sport ausübt, der Traum, einmal Profi zu werden. Aber daran denke ich noch nicht. Ich möchte Fußball spielen, um Spaß zu haben", sagt Kamil. "Es ist überhaupt nicht wichtig, dass er so ein Spieler wie sein Vater wird. Er soll seinen Weg selbst gehen, ich mache da überhaupt keinen Druck", betont Tomasz. "Meine Eltern waren damals genau so, als wir noch in Danzig waren. Der Spaß muss im Vordergrund stehen. Der Ehrgeiz der Eltern ist am schlimmsten, das schadet den Jungen nur."

So behutsam er außerhalb des Platzes mit Kamil umgeht, beim Training wird der Sohnemann vom "Co" nicht anders behandelt als der Rest der Teenager von Trainer Manni Dubski. "Bis zum Sommer hat Kamil ja in der U15 und nicht bei mir gespielt. Jetzt ist das etwas anderes, doch wir können Privates und den Fußball voneinander trennen", betont Tomasz. Auf der Fahrt von Bochum nach Gelsenkirchen Buer-Erle wird polnisch gesprochen, ab der Ankunft auf dem Schalker Vereinsgelände nur noch deutsch. Seit der E-Jugend trägt Kamil das königsblaue Trikot, nachdem er bei den Sportfreunden Altenbochum seine ersten Gehversuche auf dem Platz gemacht hatte. Eine Woche Probetraining reichte, um in den an Talenten nicht gerade armen S04-Nachwuchs aufgenommen zu werden.

Und inzwischen hat es Kamil sogar zum U15- und inzwischen U16-Nationalspieler gebracht. Am 9. September heißt es für zwei Duelle gegen Rumänien wieder Koffer packen. Dann geht die Reise ins Land seiner Großeltern, die noch in Danzig leben. "Im vergangenen Jahr war dort ein Länderspiel. Das war sehr praktisch, da konnte Kamil bei Oma und Opa wohnen", erklärt Waldoch.

Ansonsten sind die Reisen in die Heimat mit großem organisatorischem Aufwand verbunden. Nicht immer fallen die internationalen Partien in die Schulferien. Auch nun muss Kamil eine Woche vom Unterricht des Albert-Einstein-Gymnasiums freigestellt werden. "So lange er in der Schule keine Probleme hat, ist das in Ordnung. Sollten die Noten aber schlechter werden, dann muss er mit dem Fußball kürzertreten", steht für Tomasz, der Bäcker lernte, die Ausbildung an erster Stelle. Mit im Flieger werden der Leverkusener André Dej und Mönchengladbachs Keeper Janis Blaswich sitzen.

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