Das war vor rund zwei Wochen: Am Mittwoch hoffte der amtierende polnische Meister, dass die disziplinarische Kommission der UEFA einen Rückzieher macht und das Champions-League-Highlight gegen die Königlichen aus Madrid vor vollen Rängen stattfinden wird. Daneben gelegen! Legias Berufung wurde abgeschmettert. Die UEFA blieb bei ihrem ursprünglichen Urteil.
Die Liste der Verfehlungen der Warschauer Anhänger ist lang. Die UEFA brummte dem amtierenden polnischen Meister diese oben genannte Strafe auf, weil sich die polnischen Zuschauer beim 0:6 gegen Borussia Dortmund einiges zu Schulden haben kommen lassen.
Unter anderem zündeten Teile des Anhangs bengalische Feuer, einige Chaoten versuchten in der ersten Halbzeit den Block der Dortmunder Fans zu stürmen, Gegenstände wurden auf das Spielfeld geworfen und zuletzt soll die berüchtigte Fankurve der Warschauer rassistische Gesänge angestimmt haben.
In der Summe zu viel, daher wird das Stadion gegen die Königlichen leer bleiben. Legias angekündigte Berufung gegen die Entscheidung der UEFA-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission Erfolg unterstützte sogar Polens Verbandschef Zbigniew Boniek. Dieser soll nach Medieninformationen seine guten Kontakte zur UEFA eingesetzt haben, um Legia Warschau das Fußballfest gegen Real Madrid zu ermöglichen. Alles umsonst! "Schade. Leider werden die UEFA-Organe ihre Entscheidung nicht ändern", twitterte Boniek am Mittwoch um 16.16 Uhr.
In den letzten vier Jahren ist es bereits das vierte Mal, dass Legia Warschau im Europapokal vor leeren Rängen spielen muss: 2013 gegen Apollon Limassol, 2014 gegen Trabzonspor und 2015 gegen Ajax Amsterdam jeweils in der Europa League und 2016 in der Champions-League-Qualifikation gegen Steaua Bukarest.