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Jetzt kommt Bayern
Schalke fürchtet kompletten Fehlstart

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Als Letzter betrat Markus Weinzierl am Tag nach dem verpatzten Bundesliga-Auftakt den Rasen beim Training.

„Morgen Herr Weinzierl! Kopf hoch!“, rief ihm ein Fan zu. Doch nach Trost war Schalkes neuem Trainer nicht zumute.

Zu sehr hatte ihn das 0:1 in Frankfurt erschüttert, zu viel Respekt hat er vor dem anstehenden September: Innerhalb von 24 Tagen muss Schalke sieben Spiele absolvieren, das erste am 9. September gegen den FC Bayern. Dabei hat die Mannschaft noch viele Defizite – sie muss sogar einen Fehlstart einkalkulieren.

Olympia-Held Meyer enttäuscht Weinzierl und der neue Manager Christian Heidel schienen in Frankfurt zum ersten Mal solche ernüchternden Analysen ziehen zu müssen. „Der Trainer hat es immer wieder angesprochen: Wir müssen Druck auf den ballführenden Mann aufbauen. Doch es war gar kein Druck da“, resümierte Heidel enttäuscht. Auch Weinzierl wunderte sich: „Wir haben es im Kopf und in den Zweikämpfen verschlafen.“

Wechselhafte Leistungen einzelner Spieler schienen Weinzierl ebenfalls zu überraschen. Max Meyer zum Beispiel, Montag als Olympia-Held nach Gelsenkirchen zurückgekehrt, wirkte platt. Trotzdem durfte er durchspielen. „Im Nachhinein kann man natürlich alles hinterfragen“, erklärte Weinzierl.

Resümees wie diese mögen für Heidel und Weinzierl neu sein – für alle Schalker sind sie es nicht. Solche Zitate hörten sie in den vergangenen Jahren häufiger – ob von Jens Keller, Roberto Di Matteo, André Breitenreiter oder Horst Heldt. Eine neue Saison hat auf Schalke begonnen – die Probleme sind geblieben. Heidels bitteres Fazit: „Auch nach Saisonbeginn gibt es noch viel Arbeit. Es gibt vieles, was wir verbessern müssen.“

Naldo patzt in der Abwehr

Die Probleme haben Trainer und Manager erkannt, sie können sie aber erst in der bereits laufenden Saison lösen: Schon jetzt ist abzusehen, dass sich die Startelf der Schalker im Bayern-Spiel wohl auf mindestens fünf Positionen verändern wird. Erwischen wird es Spieler, die schon im vergangenen Jahr da waren. Im Mittelfeld-Zentrum ist die Zeit von Johannes Geis und Dennis Aogo vorbei. Auch Franco Di Santo, diesmal als Rechtsaußen eingesetzt, ließ seine letzte Chance ungenutzt. Rechtsverteidiger Junior Caicara dürfte schnell auf der Verkaufsliste stehen, wenn Coke wieder fit ist. Auch der einzige Neue in Schalkes Startelf patzte in Frankfurt böse. Naldo wirkte so beweglich wie die Hochhäuser in der Frankfurter Innenstadt. Er spielte so schwach, als würde er sein erstes und nicht sein 299. Bundesligaspiel absolvieren. Caicara und Naldo patzten nicht nur bei Alex Meiers Tor des Tages in der 13. Minute.

Hoffnung machen Schalke die anderen Neuen. Drei wurden in der zweiten Halbzeit eingewechselt: Breel Embolo flitzte die rechte Seite entlang, Abdul Rahman Baba kam über links – und das beeindruckendste Debüt lieferte Nabil Bentaleb. Dabei spielte der nur 16 Minuten lang. Erst eine Trainingseinheit hatte die Tottenham-Leihgabe absolviert, nach Auskunft von Weinzierl kannte er noch nicht einmal die Namen aller Mitspieler. Dennoch legte er die drei besten Schalker Chancen mit brillanten Pässen vor und verhinderte mit einer Risikogrätsche ein Konter-Gegentor. Im zentralen Mittelfeld ist ihm ein Stammplatz gewiss.

Heidel schwärmte: „Alles, was er gemacht hat, hatte Hand und Fuß. Er wird uns helfen, deshalb haben wir so lange auf ihn gewartet.“ Kapitän Benedikt Höwedes bleibt locker: „Wenn wir die Neuen besser inte­griert haben, werden wir stärker auftreten als heute.“

Stambouli drängt ins Team

Benjamin Stambouli, am Freitag nach langem Poker von Paris St. Germain verpflichtet, drängt gegen die Bayern ebenfalls ins Team – er muss sich aber erst einmal gegen Leon Goretzka durchsetzen. Nach auskurierter Schulterverletzung kämpft auch der Kapitän der deutschen U21 um einen Startelfplatz.

Goretzka und Stambouli müssen in den kommenden zwei Wochen nicht zu ihren Nationalteams reisen – andere Spieler hingegen schon. Höwedes fährt ebenso zur deutschen Auswahl wie Meyer, auch die Zugänge Embolo (Schweiz) und Bentaleb (Algerien) fehlen. Einspielen geht anders.

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