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Merkel und Dawidowicz da
VfL-Kader fast komplett

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Merkel und Dawidowicz da: VfL-Kader fast komplett
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Sportlich genesen und wirtschaftlich runderneuert – so präsentiert sich der VfL Bochum inzwischen in der Ära Christian Hochstätter und Wilken Engelbracht.

Trotz schmerzhafter Abgänge (Terodde, Terrazzino, Haberer, Bulut) erweckt der Saisonstart die Hoffnung, dass es weiter aufwärts geht. Dabei zeigt Sportvorstand Hochstätter erneut viel Phantasie. Für die elf externen Zugänge hat er lediglich für Marco Stiepermann eine Ablösesumme (700.000 Euro) bezahlt. Ansonsten wurden weder Leihgebühren noch Ablösen fällig.

Bochums Sportvorstand entwickelt viel Phantasie bei der Auswahl der Neuen. Und selbst, wenn eine Bewertung erst nach ein paar Monaten oder in einem Jahr möglich sein wird, so scheint dem „Schnäppchenjäger“ ein neuer Coup gelungen. Mit der Verpflichtung von Alexander Merkel (24) und Pawel Dawidowicz (21) hat der Ex-Profi in den letzten Tagen die Lücken im Mittelfeld und in der Innenverteidigung geschlossen. Schaut man in die Vita der beiden Akteure, dann gibt es Hoffnung, dass dem VfL dort zwei Spieler ins Netz gegangen sind, die dem Klub wirklich weiterhelfen können.

Alexander Merkel, einst hoch dekorierter deutscher Jugend-Nationalspieler, wechselte immerhin zum AC Mailand, gewann die Copa Italia (2010) und wurde Italienischer Meister 2011. Wie in Italien nicht selten, erlebte er dann eine Ausleih-Odyssee, die ihn unter anderem nach England oder in die Schweiz brachte. Die Karriere bekam einen Knick. Nicht zuletzt durch eine Bänderverletzung und einen Kreuzbandriss. Merkel: „Mir sind in den letzten Jahren auch einige kuriose Dinge passiert. Aber es wäre fatal, wenn ich dafür die Schuld immer bei anderen suchen würde.“

Kurios auch sein letztes Engagement beim AC Pisa, das genau einen Monat dauerte. Im Juli unterschrieb er dort einen Vertrag, weil ihn sein ehemaliger Mitspieler Gennaro Gattuso, der dort das Traineramt angenommen hatte, unbedingt holen wollte. „Ich war eine Woche da, dann wurde er gefeuert und mir erklärt, dass alle Spieler, die er geholt hat, gehen können. Es war chaotisch, wir haben uns dann eine Woche ohne Trainer vorbereitet“, erinnert er sich.

Umso glücklicher war Merkel, dass ihn kurzfristig über seinen Berater ein Angebot aus Deutschland erreichte. „Da brauchte ich nicht lange zu überlegen. Bochum ist ein Traditionsverein. Und für mich ist es die große Chance, endlich sesshaft zu werden und mich durchzubeißen.“ Am Talent mangelt es dem 24-Jährigen sicher nicht. Über Bochums neue Nummer 15 sagt Hochstätter: „Dass wir einen jungen und talentierten Spieler nach Deutschland zurückgeholt haben, wird die Qualität unseres Kaders weiter steigern.“

Hochstätter noch nicht am Ende

Ähnlich verhält sich das bei Pawel Dawidowicz. Der 1,89 Meter große Innenverteidiger gab mit 18 Jahren sein vielbeachtetes Debüt in der ersten polnischen Liga. Und genauso schnell wuchs auch in Deutschland das Interesse an dem Abwehrspieler. Auch Borussia Dortmund wollte ihn damals, doch die Ablösesumme von rund drei Millionen Euro schreckte die deutschen Bewerber ab. Die Folge: Benfica Lissabon griff zu und holte ihn nach Portugal – wo er aber nur in der zweiten Mannschaft spielte. Schon zu diesem Zeitpunkt waren sich die Experten einig, dass Dawidowicz eine Zukunft innerhalb der polnischen A-Nationalmannschaft, für die er schon sein erstes Länderspiel bestritt, hat.

Der Youngster besitzt eine gewisse Grundschnelligkeit, hat ein ausgeprägtes Zweikampfverhalten und ein starkes Kopfballspiel, ist dabei aber kein Zerstörer, sondern einer, der Fußball spielen will. Wie ernst es dem jungen Polen mit dem VfL Bochum ist, beweist auch die Tatsache, dass er bereit gewesen sein soll, auf Teile seines Gehaltes zu verzichten, um den Transfer realistisch werden zu lassen.

Mit Merkel und Dawidowicz ist der VfL bei der Verpflichtung von Neuzugängen wieder einmal einen phantasievollen Weg gegangen. Und sollten die beiden jungen Akteure nur halbwegs einschlagen, wären sie wohl für fast jeden Zweitligisten eine echte Bereicherung. Doch noch ist Hochstätter offensichtlich nicht am Ende seiner Überlegungen. Da Arvydas Novikovas (OP im Oberkörperbereich) und Selim Gündüz (Reha) vor einer ungewissen Rückkehr stehen, sucht der VfL noch einen Außenstürmer.

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