Mit dem humorvollen Holländer Mark Flekken (23/Greuther Fürth) und dem technisch versierten Türkei-Aserbaidschaner Tugrul Erat (23/Fortuna Düsseldorf) wurden zwei Akteure verpflichtet, die bereits in die 2. Liga hineingeschnuppert, aber in ihrer Entwicklung auch noch Luft nach oben haben. „Sowohl Mark als auch Tugrul zähle ich zu den jungen, hungrigen Spielern, die uns weiterhelfen werden. Ich freue mich, dass wir beide verpflichten konnten“, lässt Trainer Ilia Gruev durchblicken.
Vor allem das Loseisen des Fürthers Flekken, der auch ohne jegliches Risiko die Back-Up-Rolle im Frankenland hätte fortsetzen können, findet Gruev sehr positiv. Der Fußballlehrer: „Das hat unser Manager Ivica Grlic richtig gut hinbekommen.“
Während Erat und Flekken keine Spieler sind, denen die Schablone des für die 3. Liga geforderten deutschen U-23-Kickers passt, ist die Personalie Fabian Schnellhardt gleich doppelt wichtig.
Nach seinem Leih-Abstecher zum KSV Holstein Kiel (35 Spiele, fünf Tore, sieben Assists) kommt „Schnelli“ zu seinem Stammverein MSV Duisburg zurück. „Ich kenne ihn noch aus seiner Jugendzeit bei Rot-Weiß Erfurt“, sagt Ilia Gruev, der zu seiner Anfangszeit als Trainer selbst den Thüringer Talentschuppen betreut hatte. Gruev legt sich fest: „Das eine Jahr in Kiel hat Fabian richtig gut getan. Er hat bei uns noch ein Jahr Vertrag, ist ein Perspektivspieler und wird hier in Duisburg eine faire Chance bekommen.“
Der frühere U-20-Nationalspieler zählt mit seinen 22 Jahren zum dringend gesuchten Spielertyp für die 3. Liga und soll das MSV-Mittelfeld qualitativ beleben. Gruev: „Wir wollen junge, deutsche, entwicklungsfähige Profis. Fabian passt optimal ins Anforderungsprofil.“ Damit kann sich MSV-Konkurrent Kiel das Vorhaben, Schnellhardt für eine weitere Saison an der Förde zu begeistern, abschminken. Mehrere ungeklärte Personalien
Nach wie vor gibt es mehrere ungeklärte Personalien aus dem Zweitligakader. Mit Innenverteidiger Thomas Meißner, an dem Werder Bremen und Hannover 96 Interesse zeigen, ist in der kommenden Spielzeit nicht mehr in Duisburg zu rechnen.
Allrounder Steffen Bohl hat mehrere Optionen auf dem Tisch – eine davon ist der Karlsruher SC. Sturmschrank Kingsley Onuegbu und Abwehrchef Branimir Bajic bleiben ein Thema für eine neue Unterschrift bei den Zebras. „Wir sind sowohl mit Steffen als auch mit Kingsley in Kontakt. Das sind ganz normale Gespräche. Natürlich sind sie wertvolle Spieler, die in der Rückrunde ihren Anteil daran hatten, dass wir uns in der Tabelle deutlich verbessert haben“, erklärt Ilia Gruev.
Bei Branimir Bajic sind die Meinungen geteilt. Einige meinen, der ehemalige Nationalspieler von Bosnien-Herzegowina sei über seinen Zenit, andere halten „Baja“ als Führungkraft für unverzichtbar. „Branimir kommt nächste Woche aus dem Urlaub. Er hat für den MSV viel geleistet und ist eine Identifikationsfigur“, lässt Ilia Gruev bereits durchblicken, dass er nicht abgeneigt wäre, Bajic weiterhin als „leitenden Angestellten“ dabei zu haben.
Dem 46-jährigen Coach schwebt eine Kadergröße von 23 Feldspielern vor. „Dazu kommen drei Torhüter“, so Gruev. Die Bedenken, dass der Anhang dem MSV nach dem Abstieg die kalte Schulter zeigen könnte, scheinen unbegründet. Bis gestern wurden 1600 Dauerabos verkauft. Gruev: „Das ist ein ganz starker Vertrauensbeweis unserer Fans.“