Sechs Jahre sind im Fußball eine lange Zeit – und wenn Michael Welling von seinen Anfängen bei Rot-Weiss Essen berichtet, klingt es wie nach der Ära, in der die Bälle noch aus Leder waren. Inzwischen ist viel passiert, der Klub, der den Gläubigern von der Schüppe gesprungen ist, steht inzwischen für wirtschaftliche Solidität und Kontinuität. Ein großer Verdienst des Vereinsbosses.
Bei der Wahl seiner sportlichen Weggefährten hatte Michael Welling bislang allerdings kein glückliches Händchen. Seit dem sensationellen Wiederaufstieg in die Regionalliga unter der Ägide Wrobel/Jamro tritt der Verein auf der Stelle. Wohlwollend betrachtet.
Da wurden sogar Stimmen laut, die dem Vereinsboss in der zurückliegenden turbulenten Saison eine gewisse Amtsmüdigkeit unterstellten und mit seinem baldigen Abgang rechneten. Da haben sie allerdings die Rechnung ohne den Ehrgeiz des Herrn Professors gemacht. „Jetzt erst recht“, könnte das Motto für die kommende Spielzeit lauten, der Klassenerhalt war für die Pläne, die bei RWE in der Schublade schlummern, mehr als lebensnotwendig.
Sicher nicht zufällig flatterte den Medien am Tage der Weichenstellung auf der Führungsebene eine Einladung für den 14. Juni ins Haus. Unter dem Motto „Zusammen.Für Essen“ wird es im Stadion mit Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft um die strategische Ausrichtung für Rot-Weiss Essen und die Stadt Essen gehen. „Auch im Fußball will Rot-Weiss Essen mit und für die Stadt Essen den nächsten Schritt vollziehen“, heißt es.
Welche Potenz da mit ins Boot geholt wird, darüber lässt sich bis dahin herrlich spekulieren. Allerdings ändert dies auch nichts am Nadelöhr zur Dritten Liga, leider.