Jetzt hat also auch Sven Demandt eine Ahnung, wie er selbst sagt, warum seine Mannschaft da steht, wo sie steht - nämlich im Tabellenkeller. Und er sagt auch, dass es nach 34 Spieltagen kein Zufall sei, sondern dass man dann zurecht dort unten herum krauche. Der Coach, der in der Tat immer ein bisschen wie der „freundliche Onkel“ rüberkommt, hat bereits angekündigt, dass sich die Ansprache ändern wird. Nicht nur das. Der Cheftrainer wird auch genau hinsehen, mit wem er planen kann und mit wem nicht. Veränderungen jedenfalls sind dringend erforderlich, wenn RWE künftig eine bessere, eine erfolgreichere Saison spielen möchte.
Die Rettung ist nach wie vor realistisch, die große Wende wird es indes nicht mehr geben. Die Rot-Weissen können nicht einfach den Schalter umlegen und plötzlich wird alles funktionieren. Das hatte man sich zu oft vorgenommen. Selbst der frische Wind durch den Trainerwechsel und die ordentliche Serie von zehn Punkten aus fünf Spielen hat nicht mehr Mumm und Spielwitz gebracht.
Mit dem Auftritt gegen RWO hat sich RWE aber ein Armutszeugnis ausgestellt. Es bot sich die Chance, innerhalb von 90 Minuten alle Sorgen nach einer enttäuschenden Saison abzuwerfen und den positiven Trend fortzusetzen. Und das in einem Derby. Aber was passiert? RWE spielte ohne Mut, ohne Willen und Überzeugung, investierte zu wenig. Das geht gar nicht!
Es lohnt sich, mal hinzuhören, was RWO-Spieler Robert Fleßers nach dem Duell sagte: Es sei ein guter Anlass gewesen, nach der bescheidenen Rückrunde etwas gut zu machen beim Verein und bei den Fans. Und mit einer guten Leistung bis zum Schluss könne man zeigen, wozu man ist der Lage ist. Um so eine vernünftige Basis zu schaffen für die nächste Saison - auch bei möglichen Sponsoren. Das ist doch mal ‘ne Einstellung.