Denn wäre nicht Stefan Kuntz als Sportvorstand beim VfL Bochum gelandet, auf den mittlerweile 31-Jährigen wäre in Bochum wohl keiner mehr gekommen. Doch Kuntz hat Danny Fuchs einfach gefragt, und der wollte sofort nach Bochum. Dass dem Routinier in Bochum zunächst jede Menge Skepsis entgegenschlug, ist vielleicht verständlich. Als ihn dann auch noch in der Vorbereitung das Missgeschick eines Muskelfaserrisses unterlief, hatten ihn die ersten schon abgeschrieben.
Nicht aber Marcel Koller. Erst ließ er ihn im Pokal in Dresden 'ran, gestern absolvierte er die ersten acht Erstligaminuten seines Lebens. Das hat ihn beeindruckt: "Für mich ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Und dann noch so ein emotionales Spiel. Das bleibt haften."
Haften bleibt bei den VfL-Fans sicherlich auch, wie Danny Fuchs in diesen acht Minuten plus 120 Sekunden Nachspielzeit auftrat. Nicht zurückhaltend, den Ball schnell wieder los werdend, um nicht unangenehm aufzufallen. Sondern couragiert, technisch geschickt, schnell und direkt im Spiel. Kurz: Der Mann macht "Betrieb" und scheint für den VfL-Kader wirklich eine Bereicherung zu sein.
Dabei hatte er zur Halbzeit schon auf der Bank mit dem Schicksal seiner Kollegen gehadert: "Aber da war eine ganz eigenartige Stimmung in der Kabine. Natürlich Enttäuschung, aber von Niedergeschlagenheit keine Spur. Da merktest du, hier wollen welche was Unmögliches möglich machen. Und wie das dann geklappt hat, das war ganz stark."
Ganz stark hat ihn die Stimmung im Stadion beeindruckt: "Mir fehlen zwar die großen Vergleiche. Aber der Lärmpegel nach dem 2:2 war gigantisch. Und welche Herzlichkeit uns nach Spielende entgegen gebracht wurde, das ging schon unter die Haut." Dann nahm Danny Fuchs noch folgendes mit auf den Heimweg: "Eine Mannschaft, die solche Rückschläge wegsteckt, die stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Wochen."