Die Profis des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg dürfen sich auf einen freien Ostersamstag und einen entspannten Ostersonntag freuen. Trainer Ilia Gruev gestattete seiner Gefolgschaft eine kurze Auszeit, bevor es am Ostermontag mit der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den Tabellensechsten 1. FC Heidenheim weitergeht.
Gruev hatte die Zügel in der vergangenen Woche kräftig angezogen. Auch Fitnesstrainer Andreas Tappe kam in den Genuss, die Kicker in konditioneller Hinsicht zu triezen. „Die Jungs haben richtig gut gearbeitet und in der kompletten Woche richtig Gas gegeben. Wir haben richtig viel trainiert“, zeigte sich der Duisburger Kaderchef angetan von der Arbeitseinstellung.
Am Gründonnerstag siegten die Zweitliga-Fußballer des MSV im Abend-Testspiel gegen den niederländischen Drittligisten De Treffers 3:0 (2:0) auf neutralem Platz in Borken. Auch damit war Gruev komplett einverstanden. „Oft ist es in solchen Partien gefährlich, wenn die Einstellung nicht hundertprozentig da ist“, sagt der ehemalige Nationalspieler. Bei diffusen Lichtverhältnissen und einem holprigen Untergrund gingen die Zebras ihren Testjob konzentriert an. Nach Foul an Dan-Patrick Poggenberg verwandelte Victor Obinna den fällligen Strafstoß zur Führung (8.).
MSV-Coach Gruev: "Es ist noch keiner aus unserem Kader auf mich zugekommen" „Obi“ packte in der 42. Minute den zweiten Treffer für den MSV drauf. Gruev ließ zur Halbzeit fast komplett durchwechseln. Bis auf Poggenberg und Tim Albutat durften alle Akteure aus der Startelf ihren Dienst beenden. Nach dem Wechsel sorgte Stanislav Iljutcenko für das 3:0 (69.). „Es hat einfach Freude gemacht, wie die Jungs die besprochenen Dinge umgesetzt haben. Es war über die komplette Dauer Spannung drin. Wir haben die Begegnung seriös gespielt“, so Gruev.
Schon ein knapper Erfolg würde seinem Team im Duell mit Heidenheim frischen Wind ins Segel wehen, um beim Kampf um den Klassenerhalt noch einmal Fahrt aufzunehmen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt sechs Punkte. Gruev weiß, dass es nur mit einem Sieg nicht getan ist. Jetzt müssen gleich mehrere Dreier her. „Uns sind bisher in 27 Begegnungen drei Siege gelungen. Nun müssen in kurzer Zeit drei, vier her. Natürlich ist es schwer, so eine Serie zu schaffen, aber ich traue es meiner Mannschaft trotzdem zu. Es ist gut, dass die Chance für uns nach wie vor da ist“, sagt der einstige Erfurter.
Dadurch, dass die Zebras noch zwischen den Ligastühlen sitzen, fällt das Überzeugen und vor allem Verpflichten potenzieller Neuzugänge schwer. Auch die Planungen mit den aktuellen Kräften gleichen allenfalls einem Beschnuppern. „Es ist noch keiner aus unserem Kader auf mich zugekommen und hat gefragt: Was ist mit mir, wie plant ihr?“, versichert Ilia Gruev, der allerdings lange genug Profi gewesen ist, um zu wissen, wie die Dinge im Hintergrund laufen. Berater bringen ihre Klienten erfahrungsgemäß im März/April besonders intensiv in Stellung.
Bajic wohl noch nicht vor dem Karriereende Was die Arbeitseinstellung seiner Spieler angeht, spürt der MSV-Trainer keine gedankliche Abwesenheit. „Alle sind konzentriert bei der Arbeit. Ein Nachlassen ist bei keinem Profi zu erkennen, wobei jeder Fußballer die vedammte Pflicht hat, bis zum Ende alles zu geben. Und jeder hat auch die Chance, sich zu präsentieren.“ Ganz gleich, ob der MSV künftig Dritt- oder Zweitligist ist: Die Idee, mit dem 36-jährigen Branimir Bajic weiterzumachen, ist für Gruev durchaus darstellbar. „Brani spielt souverän, konstant und gibt Gas. Wenn er fit bleibt, ist er noch in der Lage, auf dem Niveau weiterzumachen.“ Nach Karriereende hört sich das beim Kapitän eher weniger an.