Bei widrigen Bedingungen im weiten Rund des Lohrheidestadions starteten beide Mannschaften furios: Nachdem die SGW den Anfang komplett verschlief - Rafael Garcia schoss am leeren Tor vorbei - war es Nazim Sangare, der in der 12. Minute nach feinem Zuspiel von Tugrul Erat den ersten Treffer der Partie besorgte, als er Edin Sancaktar mit seinem Schuss ins lange Eck keine Chance ließ. Das war der Wachmacher für die Gäste-Elf von Farat Toku, die nur drei Minuten später durch Güngör Kaya zum Ausgleich kam. Mit seinem Aufsetzer erwischte er Tim Wiesner auf dem falschen Fuß - 1:1.
Fortuna mit miserabler Chancenverwertung
Was sich in der Folgezeit abspielte, konnte sich Gästetrainer Taskin Aksoy nicht erklären: "Wir haben so viele Möglichkeiten herausgespielt. Zur Halbzeit musst du eigentlich mit 3:0 führen." Reihenweise vergab die Düsseldorfer U23 Chance um Chance. Nahezu jede Offensivkraft blieb trotz bester Gelegenheiten erfolglos. Daraufhin verbesserte sich der Hausherr und wurde stabiler. Kaya setzte den Spielverlauf in der 45. Minute komplett auf den Kopf, als Gästekeeper Wiesner eine tückische Flanke aufgrund des Windes nicht sicher fangen konnte. Der Stürmer war zur Stelle und drückte das Leder über die Linie.
Nach der Pause spielte sich das selbe Bild in der Lohrheide ab. Die Fortuna blieb offensiv sehr gefährlich und erarbeitete sich nach 52 Minuten den Ausgleich, nachdem Kacinoglu patzte. Der Linksverteidiger wollte klären, schlug das Leder aber über den halben Platz in den Lauf von Kapitän Erat, der Adrian Schneider im Sprint überlegen war, im Strafraum dann Sancaktar mit einem Lupfer überlisten konnte.
Abermals musste Aksoy daraufhin miterleben, wie seine Spieler beste Gelegenheiten (u.a. Rüzgar) ungenutzt ließen und durch Manuel Glowacz bestraft wurden. Der Standardkönig hatte nach einem SGW-Konter viel Platz und Raum und traf aus 20 Metern. Wiesner flog am Ball vorbei, was den Gästecoach dermaßen ärgerte, dass er seinen Stuhl zertrat.
Auf der Pressekonferenz aber konnte der Trainer dennoch lächeln. Erat war es nämlich, der dem Spiel die Schlusspointe gab. Nachdem die 09er in der Nachspielzeit zu nachlässig verteidigten, erlief der 23-Jährige einen letzten Pass und traf mit einem gekonnten Heber. "Die Mannschaft hat sich am Ende belohnt, für einen Punkt. Es hätten eigentlich drei sein müssen. Wir haben alles, was wir uns vorgenommen haben, umgesetzt und deshalb bin ich sehr stolz auf das Team." Toku ärgerte sich natürlich über den Gegentreffer in der Nachspielzeit, nahm den Punkt aber gerne mit: "Wir sind glücklich über den Punkt. Man merkt, dass es jetzt eine sehr kräftezehrende Zeit ist. Wir freuen uns jetzt auf Verl, die sicherlich mit Wut im Bauch gegen uns agieren werden."