BVB: Tor klar, „Sechser“ und die Innenverteidigung auch

Personalrennen wird hitziger!

Übrigens: Letzte Indizien für die zu erwartende Startelf lassen sich eine Woche zuvor beim Pokalspiel beim 1.FC Magdeburg (Samstag, 4. August) sammeln. Tor: Keine Frage - Roman Weidenfeller ist die Nummer eins. Zwar ist Konkurrent Marc Ziegler bundesliga-erfahren und sicher stärker als Vorgänger Sören Pirson. Doch der Ex-Bielefelder wurde ja auch geholt, weil er die Reservistenrolle relativ klaglos akzeptiert.

Rechtsverteidiger: Das große Fragezeichen. Da ist Philipp Degen, der in den vergangenen beiden Jahren mangels Konkurrenz meist gesetzt war, ohne dabei dauerhaft überzeugen zu können. Und da ist Florian Kringe, der ob der Zugänge fürs Mittelfeld momentan die besten Chancen auf einen Stammplatz in der Degen-Rolle sieht. Eine Tendenz ist noch nicht auszumachen: Für den Schweizer spricht, dass er diese Position aus dem Eff-Eff gelernt hat. Für Kringe gilt das Argument, dass er ein Kämpfertyp ist, dass Trainer Thomas Doll seine Spielweise mag. Es bleibt spannend.

Innenverteidiger: Routine sticht Jugend aus – so könnte das Motto bei den Manndeckern lauten. Kapitän Christian Wörns und Neuzugang Robert Kovac (zusammen 68 Jahre alt) sind Markus Brzenska und Martin Amedick aktuell ein Stück voraus. Die beiden "Oldies" zeichnet eine große Souveränität aus. Doll bleibt die erfreuliche Erkenntnis, dass in diesem Mannschaftsteil die geringsten Sorgen zu erwarten sind, weil sich Brzenska und Amedick in der Regel nahtlos einfügen.

Linksverteidiger: An Dede führt kein Weg vorbei – zurecht. Sein Vertreter David Vrzogic (17) ist eigentlich noch nicht soweit, dass er ins kalte Bundesliga-Wasser geschmissen werden könnte. Deshalb heißt auch hier die erste Alternative bei einem Ausfall des Brasilianers wohl Kringe.

Defensives Mittelfeld: Sebastian Kehl ist endlich wieder fit und wird als ausgemachter Führungsspieler gesetzt sein. Dahinter lauern Marc-André Kruska, der auch auf den Halbpositionen spielen kann, und Daniel Gordon. Die "Sechs" scheint ebenfalls ordentlich bestückt.

Halbrechtes Mittelfeld: Nach vier Wochen Vorbereitung steht bereits fest: Hier ist das Revier von Jakub „Kuba“ Blaszczykowski. Der Pole bringt Dynamik, Spielwitz, Tempo mit, überzeugte in den Testspielen, besonders beim 4:0 gegen den AS Rom. Deshalb hat es Kringe ganz schwer, im Mittelfeld unterzukommen.

Halblinkes Mittelfeld: Klar, auch hier könnte Kringe zum Zuge kommen. Doch der Platzhalter heißt Tinga und der Brasilianer wird kaum klein bei geben.

Offensives Mittelfeld: Auch wenn Mladen Petric in Basel als Stürmer fungierte, vertraut Doll auf den Kroaten als eine Art "Zehner", der in Andy-Möller-Manier auch Torgefahr entwickeln soll. Giovanni Federico, der sich ebenfalls um den Posten als Spielmacher bewirbt, konnte bislang selten Eigenwerbung betreiben und wird sich aller Voraussicht nach zunächst auf der Bank wiederfinden. Petric dagegen bewies bereits, dass er eine echte Verstärkung sein kann.

Angriff: Alexander Frei ist, sobald er nach der Hüft-OP wieder vollkommen fit ist, die Nummer eins im BVB-Sturm. Mit seiner Rückkehr rechnet Doll zwischen dem dritten und fünften Spieltag. Bis dahin haben Ebi Smolarek, Diego Klimowicz und auch Nelson Valdez (alle unterschiedliche Spielertypen) die Chance, sich für den Platz neben Frei zu bewerben. Ausgang völlig offen. Übrigens: Auch Petric und Federico können durchaus als Angreifer auflaufen.