Am Dienstagnachmittag veröffentlichte der FC Schalke 04 in einer Mitteilung, wie der Verein mit dem Boykott der UGE umgeht, und appellierte an die S04-Fans, sich im Rahmen der Partie beim Erzrivalen Borussia Dortmund am 8. November friedlich zu verhalten.
Den formulierten Boykott, so erklärte der Verein, bedauere Schalke 04, habe dafür aber Verständnis. Fast 40 Fangruppierungen haben sich mittlerweile mit den Ultras solidarisch gezeigt und die Erklärung ebenfalls unterzeichnet.
Ab Dienstagabend um 19.04 Uhr können alle Schalker nun eine Ticketanfrage für das Derby beim BVB über den S04-Ticketshop stellen. Die Anfrage ist für Mitglieder und Nicht-Mitglieder bis zum 13. Oktober um 9.04 Uhr geöffnet. Für die Partie im Signal-Iduna-Park erhält der FC Schalke 04 nach einer Entscheidung des BVB 6.261 Eintrittskarten, was 7,5 Prozent der Kapazität bedeutet.
S04 stimmt Forderungen der Polizei Dortmund nicht zu
Ursprünglich hatte die Polizei Dortmund gemäß eigener Veröffentlichungen in Abstimmung mit dem Innenministerium eine Beschränkung des Gastkontingentes auf fünf Prozent, die verbindliche Anreise für alle Schalker mit Bussen und die Umsetzung eines Voucher-Systems mit personalisierten Eintrittskarten gefordert. Diesen weitreichenden Forderungen hat der FC Schalke 04 nach mehreren Gesprächen mit Polizei und Heimverein nicht zugestimmt. Daneben haben die Dortmunder Verkehrsbetriebe DSW21 angekündigt, die Kapazität ihrer Bahnen vom Hauptbahnhof zum Stadion aus Sicherheitsgründen zu reduzieren.
Schalke 04 habe in den Gesprächen deutlich gemacht, dass es in den DFB-Statuten einen Anspruch auf zehn Prozent des Kartenkontingentes für den Gast gibt und dass es die Entscheidung des Heimvereins sei, unter Beachtung der An- und Abreisebedingungen in der jeweiligen Stadt in Absprache mit der Polizei das endgültige Kontingent festzulegen. Die Größe des Stadions sowie die besondere Lage und die Transportmöglichkeiten des ÖPNV machen hier offensichtlich eine Reduzierung erforderlich. Für das Rückspiel in Gelsenkirchen wurde diesbezüglich hingegen noch keine Entscheidung getroffen.
Der FC Schalke 04 hat nun entschieden, seinen Anhängern keinen verbindlichen Anreiseweg vorzuschreiben und lehnt die Einführung von personalisierten Eintrittskarten mit Vouchern ab. Stattdessen empfiehlt er die von der gemeinsamen Arbeitsgruppe erarbeiteten Anfahrtswege, auf die noch gesondert hingewiesen wird. Der Verein bietet außerdem einen kostenlosen Bus-Shuttle von Gelsenkirchen für Ticketinhaber an, sogar inklusive Verpflegung.
Schalke 04 appelliert schließlich an die eigenen Fans: "Wie schon in den letzten Jahren steht jedes Revierderby unter besonderer Beobachtung und Bewährung. Der FC Schalke 04 fordert alle Anhänger auf, sich von körperlicher Gewalt und Sachbeschädigung zu distanzieren, das Abbrennen von Pyrotechnik ebenso zu unterlassen wie Provokation und sich in jedem Fall von anders Denkenden zu distanzieren. Gemäß unseres Leitbildes gilt für alle Schalker: Von uns Schalkern geht keine Diskriminierung oder Gewalt aus. Wir zeigen Rassismus die Rote Karte und setzen uns aktiv für Toleranz und Fairness ein."