Seit Wochen prasselt auf die Zebras Kritik ein. Neben der Diskussion um Trainer Gino Lettieri wird in den sozialen Netzwerken auch die Mannschaft angegangen und als „Trümmertruppe“ abgestempelt.
Allerdings sind die Umstände, unter denen die Meidericher arbeiten, alles andere als gut. Sportdirektor Ivica Grlic musste vor der Saison mit einem Mini-Etat von rund 5,7 Millionen Euro auskommen. Klar, dass der Kader damit in der Breite nicht qualitativ gleichwertig besetzt sein kann. Hinzu kommt das unglaubliche Verletzungspech. Teilweise muss Lettieri ohne elf (!) Spieler auskommen und seine Startelf aufgrund der vielen Ausfälle ständig verändern.
Gründe, die die Talfahrt zwar erklären, aber nichts an der Tatsache ändern, dass der MSV die Trendwende trotzdem schnellstens einläuten muss, damit er bis zur Winterpause – wenn sich das Lazarett lichtet – nicht schon abgeschlagen der Musik hinterherläuft.
Dessen ist sich auch Grlic bewusst. Im RS-Interview erklärt der 40-Jährige, warum er hinter Lettieri steht, wie er mit der Kritik – auch an seiner Person – umgeht, welche Lösungen er sieht und warum er trotz des Fehlstarts vom Klassenerhalt der Zebras überzeugt ist.
Ivo Grlic, warum haben Sie sich sofort nach der siebten Saisonniederlage für Gino Lettieri ausgesprochen? Weil jede andere Reaktion lediglich ein Symptom und nicht die Ursache bekämpfen würde und purer Aktionismus wäre. Ich wäre der Erste, der reagieren würde, wenn ich unseren (noch) unbefriedigenden Punktestand an einer Person festmachen könnte.
Die Zahlen sprechen gegen ihn. Warum ist Lettieri trotzdem der Richtige? Die Mannschaft lebt, doch es fehlen natürlich die Punkte. Aber ich glaube nicht, dass das einer schlechten Arbeit des Trainers, sondern eher unserem schon extremst ausgeprägten Verletzungspech oder sonstigen Widrigkeiten geschuldet ist. Aber Sie haben Recht: natürlich haben wir einen schlechten Saisonstart hingelegt.
Wie Grlic mit der Kritik an seiner Person umgeht, lesen Sie auf der zweiten Seite