Da fegt die eigene Elf den Gegner mit 5:1 (2:1) aus dem Stadion. Aber nach dem Abpfiff dreht sich alles um die eigenen Fans, die wieder einmal unrühmlich aus der Rolle gefallen sind.
SCW-Stürmer Christian Knappmann, mit zwei Toren (49. per Foulelfmeter und 90.) einer der Matchwinner, wurde während des Spiels vom eigenen Anhang als „Arschloch“ und „Wichser“ beschimpft. Den Anhängern war wohl sauer aufgestoßen, dass der Neuzugang, der in sieben Partien nun schon zehnmal für Herne einlochte, nicht immer alle Wege nach hinten mitmachte. Der 34-Jährige war nach der Partie außer sich vor Wut und auch von den Hernern Funktionären kaum zu beruhigen. “Wir haben 5:1 gewonnen, was ist hier los?“ fragte er beim Gang in die Kabinen. „Man kann mich gerne sportlich kritisieren, wenn ich schlechte Leistungen bringe. Aber so geht es nicht. Ich lasse mich hier nicht beleidigen“, schäumte Knappmann vor Wut.
Auch Hernes Coach Holger Wortmann will die verbalen Entgleisungen der sogenannten Anhänger nicht mehr länger hinnehmen. „Mir gehen einige Dinge hier so auf den Sack“, echauffierte sich Wortmann auf der Pressekonferenz, zu der er den Stürmer mitgebracht hatte. „“Knappi“ hat schon zehn Tore für uns erzielt, auch wenn er mal 500 Meter weniger läuft, also was wollt ihr?“ redete er sich im vollbesetzten Vereinsheim „Tilkowski“ in Rage. Er empfahl:„Einfach mal nachdenken, bevor man seine Fresse aufmacht.“ Hier ist das letzte Wort mit Sicherheit noch nicht gesprochen.