Beinahe schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft von Schalke 04 - aber nur beinahe. René Lewejohann hat diese Riesenchance vor knapp 15 Jahren verpasst. Gegen die große Konkurrenz konnte er sich nicht durchsetzen. Heute kickt der 31-Jährige in der Bezirksliga. Der BV Herne Süd stellte den Mittelstürmer Ende August als "Königstransfer" vor. Bei seinem ersten Einsatz für sein neues Team glänzte Lewejohann mit zwei Toren und zwei Vorlagen und sorgte somit für den ersten Sieg der Saison.
Noch nicht in Bezirksliga angekommen
"Mit meinem Debüt bin ich zufrieden", erzählt der ehemaliger Schalker. Dass Trainer Jürgen Meier anschließend Lob ausgesprochen hat, freut ihn besonders - gerade, weil es für den Ex-Profi nicht einfach ist, sich an die neue Liga zu gewöhnen: "Für mich ist es alles andere als leicht, mich in der neuen Situation schnell zurechtzufinden. Es wird seine Zeit dauern, bis ich in der Bezirksliga angekommen bin. Ich muss mich auf eine andere Spielweise einstellen und mit dem Druck umgehen können, dass viel von mir verlangt wird."
Die nächste Gelegenheit sich schnell einzuspielen verpasste Lewejohann. Gegen Firtinaspor Herne war er nicht im Kader. Dafür gab es aber einen guten Grund: "Der Trainer hat mich befreit, weil ich bei der Partie der Schalker Traditionsmannschaft gegen Bayern München gespielt habe. Mit Spielern wie Martin Max oder Klaus Fischer in einem Team zu kicken ehrt mich." Mit seinen drei Toren bescherte Lewejohann den Schalkern einen 4:2-Sieg. "Das war überragend, einfach nur geil", freut er sich.
Party mit Poldi
Überragend wurde der 31-Jährige auch in seinem neuen Team aufgenommen. "Die Jungs sind charakterlich einwandfrei und haben mir das Leben leicht gemacht. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich ein pflegeleichter Typ bin", schmunzelt Lewejohann. Besonders die Anekdoten, die er über alte Profi-Zeiten in der Kabine auspackt, stoßen auf großes Interesse. "Dann erzähle ich zum Beispiel von einem Disco-Besuch mit Poldi und dem Rest der damaligen U20-Nationalmannschaft. Das macht schon Spaß, solche Erlebnisse zu teilen und meine Erfahrung weiterzugeben", erzählt der Stürmer.