Nicht nur, dass der 17-Jährige bei den Profis trainiert, das Abschlusstraining der U19 mitmacht und dort auch zum Einsatz kommt. Wenn er gerade nicht auf dem Platz steht, dann drückt er auch noch die Schulbank.
Der gebürtige Castrop-Rauxeler macht eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und arbeitet im Bochumer Fanshop. Da sind humorige Begegnungen mit den Anhängern vorprogrammiert. „Ich musste einmal ein Trikot beflocken, da hat mich ein Fan erkannt“, schmunzelt Gül. „Er sagte, er werde das Trikot nicht mehr waschen.“
Kaum vorstellbar, welche Schlangen sich bilden werden, wenn Gül erst in der Profi-Mannschaft zum Einsatz kommt. Beim letzten Test gegen Wiemelhausen traf er per Kopf – gelänge ihm das irgendwann mal in der Bundesliga, könnte der Dienstplan des Fanshops kompliziert werden. Doch der Weg in den Kader erscheint momentan weit. „Die Mannschaft spielt sehr erfolgreich, da wird nicht viel geändert. Das ist ganz logisch. Ich lasse mich aber nicht hängen, sondern gebe weiter Vollgas“, verspricht der deutsche Junioren-Nationalspieler, der im Herbst zur U17-WM nach Chile reisen wird.