Im Internet zeigen sie für die Entscheidung, ausgerechnet den Prototypen eines Kämpfers ziehen zu lassen, kein Verständnis.
Um ihrem „Dumbo“ aber wenigstens noch einen gebührenden Abschied zu bescheren, hat sich der inoffizielle Fanklub „Area 47“ etwas Besonderes einfallen lassen. „Wir haben für das letzte Spiel der vergangenen Saison in Wiesbaden ein riesiges Dum-Trikot angefertigt“, berichtet Klub-Mitglied Patrick Cabras. Der 34-Jährige, der seit 1992 MSV-Fan ist, erklärt: „Das Trikot möchten wir gerne am Samstag vor dem Spiel gegen Fürth auf dem Rasen ausbreiten und von der Mannschaft unterschreiben lassen, um es dann Sascha als Dankeschön zu überreichen.“
Die Entscheidung des Vereins, ob die Aktion vor dem Anpfiff stattfinden darf, steht noch aus. Zudem ist noch unklar, ob Dum auch in der Arena ist. Weil er mit den Königsblauen erst am Sonntag beim FC Kray spielt, besteht die Möglichkeit, ihn offiziell zu verabschieden. Da er aber noch nicht weiß, wann er mit Schalke trainiert, ist der Entschluss noch nicht endgültig.
Wie viele Teile der Anhängerschaft kann auch Cabras nicht verstehen, warum „Gino Lettieri wie auch Ivica Grlic Dum, der immer mit Einsatz zu überzeugen wusste, nicht gehalten haben. Wir Fans hätten Sascha gerne mehr auf dem Platz gesehen. Man hätte ihm viel mehr Einsätze einräumen können, anstatt ihn einfach so gehen zu lassen. Er hat dem Team und dem ganzen Verein gut getan und vielleicht haben sich die Verantwortlichen damit nun ins eigene Fleisch geschnitten.“
Dum selbst hat sich jedenfalls schon mal mit einem flammenden Appell von den Anhängern verabschiedet: „Liebe Zebras, in fast drei Jahren bei diesem wunderbar-verrückten Verein habe ich mit euch so gut wie nix ausgelassen: Lizenzentzug und Zwangsabstieg, unsere Drittliga-Wiedergeburt, meine schwere Verletzung, den Niederrhein-Pokalsieg und am Ende den Aufstieg back in die 2. Bundesliga. Ich habe diese Zeit mit euch genossen und immer gerne alles gegeben. Und ich hoffe, dass ihr mich ‚trotz‘ des Wechsels zum Revier-Nachbarn in guter Erinnerung behaltet.“
Da kann er sich sicher sein, wie die Aktion von „Area 47“ beweist.