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Schiedsrichter beworfen
Spielabbruch in Osnabrück

Schiedsrichter beworfen: Spielabbruch in Osnabrück
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Ein Feuerzeugwurf hat für einen Skandal und den Abbruch des DFB-Pokalspiels zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig geführt.

Schiedsrichter Martin Petersen war am Montagabend in der 71. Spielminute beim Stand von 1:0 für den gastgebenden Drittligisten von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und zog sich zunächst in die Kabine zurück. Der Referee aus Stuttgart pfiff die Partie danach nicht mehr an. Zweitligist Leipzig kann nun aber auf ein Weiterkommen per Sportgerichtsurteil hoffen. «Das ist natürlich ein Debakel für uns», sagte der Osnabrücker Manager Lothar Gans. «Das ist einer von 13 000 im Satdion, aber das ist nicht zu entschuldigen. Es tut mir sehr leid.»

Fußball-Bundesligist Hertha BSC nahm in der ersten Runde mit einem 2:0 (0:0) bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld Revanche für das letztjährige Pokal-Aus bei den Ostwestfalen. Am Sonntag war der Mannschaftsbus der Berliner beschossen worden, die mit Polizeischutz ins Stadion gebracht wurden.

In der zuvor schon phasenweise hitzigen Atmosphäre in Osnabrück wollte Schiedsrichter Petersen in der Nähe des VfL-Tores eingreifen, nachdem Reservist Michael Hohnstedt Leipzigs Torjäger Yussuf Poulsen provoziert hatte. Als sich der Referee abwendete, wurde er von dem Feuerzeug am Kopf getroffen und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Petersen unterbrach das Spiel und pfiff es danach nicht mehr an. Für das Tor hatte Halil Savran schon nach 21 Sekunden gesorgt.

Vor neun Jahren war nach einem ähnlichen Vorfall das Zweitrundenspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Hertha BSC abgebrochen worden. Beim Stand von 2:0 für den Berliner Bundesligisten war einer der beiden Schiedsrichter-Assistenten in der 81. Minute von einem gefüllten Hartplastikbecher am Nacken getroffen worden. Die Partie vom 25. Oktober 2006 wurde zugunsten von Hertha BSC gewertet. Die Kickers wurden zudem zu einem Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit und 10 000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Einen Tag nach dem Schuss auf den Hertha-Mannschaftsbus, in dem keine Spieler saßen, ließen sich die Hertha-Profis auf dem Rasen nichts anmerken. Zwar entwickelte sich zunächst eine zerfahrene Partie, in der Jens Hegeler für Hertha per Kopf in der ersten Hälfte noch die beste Chance besaß, den Ball aber nicht richtig erwischte (9.). Sebastian Langkamps Kopfball kurz nach der Pause (50.) war gefährlicher, Arminia-Torhüter Wolfgang Hesl parierte stark.

Der Favorit präsentierte sich nach dem letztjährigen Aus im Elfmeterschießen an gleicher Stelle nun zielstrebiger und belohnte sich für seine Bemühungen: Nach Zuspiel des eingewechselten Nico Schulz schob Salomon Kalou den Ball ins leere Tor (73.). Für die Entscheidung gegen den Überraschungs-Halbfinalisten der Vorsaison sorgte Neuzugang Vladimir Darida (88.) mit einem Flachschuss.

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