RWE will sich nun ein Beispiel an diesem Team nehmen, das ausgerechnet Auftaktgegner Wiedenbrück war. Und der damalige Siegtorschütze spielt nun auch noch an der Hafenstraße.
„Das ist ein besonderes Spiel. Wir werden um jeden Zentimeter kämpfen.“ Es sind keine besonders überraschenden Aussagen, die RWE-Trainer Jan Siewert vor dem Aufeinandertreffen mit dem Zweitligisten trifft. Sätze wie diese hört man von jedem Underdog vor einem so ungleichen Duell.
Insgeheim hofft jeder Coach in Siewerts Situation auf die große Überraschung. Möglich ist sie zum Glück immer. Das hat Wiedenbrück vor zwei Jahren gezeigt, als die damals noch von Theo Schneider trainierte Mannschaft die Düsseldorfer mit 1:0 besiegte. Das entscheidende Tor des Spiels erzielte Marwin Studtrucker per Elfmeter in der Nachspielzeit.
Der heutige Essener Studtrucker und seine Kollegen wollen es Wiedenbrück am Sonntag (16 Uhr) gerne nachmachen. Siewert weiß, dass es dafür sowohl hinten („Wir müssen gut verteidigen, aber nicht nur hinten drinstehen“) als auch vorne („Wenn du die Chance hast, musst du ein Tor machen“) stimmen muss. Gerade offensiv haperte es noch beim Ligaauftakt. Unter anderem Studtrucker und Kevin Grund ließen beste Chancen liegen. Noch besteht aber kein Anlass, von einer Krise vor dem Tor zu sprechen. „Wir haben auch gegen den RCD Mallorca zwei Tore erzielt“, erinnert Siewert und ergänzt kämpferisch: „Ich bin mir sicher, dass wir unsere Qualitäten im Torabschluss schon gegen Düsseldorf wieder zeigen werden.“
Er hat den Gegner am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen Paderborn beobachtet und sich auch die erste Ligapartie bei Union Berlin noch einmal genau angeschaut. Dass die Düsseldorfer nicht optimal gestartet sind und nur einen Punkt aus den ersten beiden Spielen geholt haben, macht Siewert die Einschätzung des Gegners nicht gerade einfacher. „Nach Niederlagen kann die erste Elf auch anders aussehen“, weiß er. Das gilt natürlich auch für Rot-Weiss Essen. Änderungen sind höchstwahrscheinlich, weitere Überraschungen möglich.