Es war der letzte Härtetest bevor es für den MSV nächste Woche Freitag in der zweiten Liga losgeht. Alle Augen waren bei der Partie aber vor allem auf ihn gerichtet - Iker Casillas. Der Torhüter, der mit Spanien Welt- und Europameister wurde, stand zum ersten Mal zwischen den Pfosten des FC Porto. Die Kicker des MSV vereinbarten vor der Partie eine Wette. Derjenige, der zuerst das Tor trifft, solle auch Casillas Trikot bekommen. Sollte das Spiel ohne Gegentreffer ausfallen, dürfe sich Michael Ratajczak das begehrte Shirt sichern.
Nach den ersten 45 Minuten sah es gut aus für ihn. Ohne Gegentor verabschiedete sich der MSV in die Halbzeit. "Leider wurde er dann ausgewechselt. Da war nichts drin", erzählt "Rata" kurz nach der Partie und schiebt direkt nach: "Ich bin aber auch nicht derjenige, der in der Halbzeit zu ihm geht um danach zu fragen." Aber der Torwart der Zebras muss zugeben: "Es war ein schönes Erlebnis, ihn mal zu sehen, so direkt vor der Nase zu haben. Beim Warmmachen habe ich ein wenig rübergeschaut, um mir die ein oder andere Übung abzuschauen."
Hajri übermittelt Grüße an Casillas
Einer, der in der Halbzeit zu dem Star des Abends gegangen ist, war Eins Hajri. "Ein Freund von mir hat mal mit ihm zusammengespielt. Ich habe vom ihm liebe Grüße übermittelt. Dann habe ich ihn noch direkt gefragt, wie es ihm so geht und wie er die Stadt findet. Er hat gesagt, dass wir ein schönes Stadion haben."
Und in diesem schönen Stadion begeisterte der MSV die 7.020 Zuschauer, die sich an diesem herrlichen Sommerabend auf den Weg an die Wedau gemacht hatten. Gerade in der ersten Halbzeit hatten die Zebras gute Chancen, die allerdings nicht verwertet wurden. Die Größte hatte Dennis Grote kurz vor der Halbzeit. Sechs Meter, frei vor dem Tor, vergab er die beste Möglichkeit der Duisburger. "Ich hatte einfach zu viel Zeit", scherzt der Blondschopf und fügt hinzu: "Den hätte ich direkt nehmen müssen." Dass Casillas in diesem Moment vor ihm stand, beeindruckte den MSV-Spieler eher weniger.
Anfangs zu viel Respekt
In den zweiten 45 Minuten machte der FC Porto dann ernst und traf innerhalb von fünf Minuten gleich zwei Mal. Brahini versenkte das Leder in der 61. Minute, Hernani erhöhte auf 2:0. "Dass uns Porto überlegen ist, war von Anfang an klar", wusste Lettieri nach dem Abpfiff. Dennoch ist er mit der Leistung seines Teams im Großen und Ganzen zufrieden: "Wir haben es eine Zeit lang gut hinbekommen. Anfangs hatten wir etwas zu viel Respekt, aber wir haben uns gute Torchancen erarbeitet. Dass die Dinger dann nicht gemacht werden, zeigt den Unterschied zu den Porto-Spielern."
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