Dazu gehört auch, unberechenbarer für den Gegner zu sein. Vojno Jesic kann dafür ein ganz wichtiger Baustein werden. Der 21-jährige Mittelfeldspieler ist einer der vielseitigsten Akteure im RWE-Kader. „Ob rechts, links oder auf der Zehn – das ist mir relativ egal“, sagt Jesic ganz unaufgeregt. Er fühlt sich überall in der Offensive wohl.
In Köln fühlte er sich zuletzt nicht mehr ganz so wohl. Nach fünf Jahren im FC-Nachwuchs brach er seine Zelte in der Domstadt ab. „Es musste einfach mal eine Veränderung her“, erklärt Jesic, der sich vor dem Wechsel nach Essen bei seinem ehemaligen Mitspieler Leon Binder über RWE informierte und viel Gutes gehört hatte. Neben Binder kennt Jesic nur den neuen Keeper Robin Heller von früher – aus gemeinsamen Zeiten bei der U12 von Borussia Mönchengladbach.
Es war zu meiner Zeit in Köln immer das Highlight der Saison, in Essen zu spielen
Vojno Jesic
Doch auch, wenn er die meisten seiner neuen Kollegen bisher nur als Gegenspieler kennengelernt hat, ging die Integration an der Hafenstraße schnell vonstatten. „Es wurde einem recht einfach gemacht, sich hier einzuleben“, freut sich Jesic, der glaubt, dass das Trainingslager in der kommenden Woche das Team noch näher zusammenbringen wird. Von Sonntag bis Samstag trainiert RWE wieder in Wesendorf bei Hannover – auch in den vergangenen beiden Jahren unternahm Rot-Weiss stets einen Abstecher dorthin.
Gleich nach der Rückkehr nach Essen wird es ernst, steht doch am 19. Juli das Highlight der Vorbereitung mit dem Test gegen den spanischen Zweitligisten RCD Mallorca an. Die erste Möglichkeit für Jesic und die anderen Neuzugänge, die Stimmung an der Hafenstraße im rot-weissen Trikot zu erleben. „Es war zu meiner Zeit in Köln immer das Highlight der Saison, in Essen zu spielen. Das jetzt jede zweite Woche zu haben, ist natürlich super“, freut sich Jesic.
Dass die Kulisse aber auch Druck mit sich bringt, ist dem Serben durchaus bewusst. Trotzdem hat er davor keine Angst: „Klar ist hier Druck vorhanden, aber das sollte man als reine Motivation wahrnehmen“, betont der Neuzugang. Und er geht mit gutem Beispiel voran. In den ersten beiden Testspielen konnte Jesic, der sich selbst als „Kreativspieler“ bezeichnet, überzeugen und bereits andeuten, dass er am Ball einiges drauf hat. Auch für Standardsituationen ist er ein Kandidat.
Das vielleicht Wichtigste zuletzt: Jesic kann immer wieder für Überraschungsmomente gut sein. Auf dem Weg der Rot-Weissen zu mehr Spielfreude ist das von größter Bedeutung.