In der Sportschule Wedau wurde der damals 15-Jährige Tim Albutat bei einem Sichtungsturnier entdeckt. Der SC Freiburg schnappte zu. Rund sechs Jahre später zog es ihn zurück an den Ort, an dem alles begann. Zurück ließ er im Breisgau seine Familie, Freundin Maxi-Kristin, die aufgrund ihrer Ausbildung nicht umziehen konnte und seinen Nebenjob als Küchenhilfe in einem Freiburger Restaurant.
Albutat kam vor einem Jahr als recht unerfahrener Spieler im Profibereich nach Duisburg. Von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg wurde er an den MSV ausgeliehen. Bis dahin bestritt der 22-Jährige keine Partie in der dritten Liga. Die Regionalliga war sein Metier. Für die Profis der Breisgauer absolvierte er zwei Bundesliga Spiele und kam zwei Mal in der Europa-League zum Einsatz. Umso überraschender, wie sich der Mittelfeldspieler in kürzester Zeit einen Namen in Duisburg gemacht hat. Als Stammspieler und Sechser glänzte er in der vergangenen Saison und hatte großen Anteil an dem Erfolg der Zebras, der mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga gekrönt wurde. In die zweite Bundesliga abgestiegen ist hingegen sein ehemaliger Verein – der SC Freiburg. Jetzt kommt es also zum direkten Duell mit seinen ehemaligen Kollegen.
Heiß auf das Spiel gegen Freiburg
„Ich bin richtig heiß und freue mich auf die Partie. Es ist immer schön, gegen seinen ehemaligen Klub zu spielen“, erzählt Albutat mit Blick auf die kommende Saison. Dass die erste Begegnung in der MSV-Arena stattfindet, freut ihn besonders: „Ich bin froh, dass wir erstmal zu Hause gegen die Jungs spielen. Dann können die sehen, wie schön ich es hier an der Wedau habe. In der Rückrunde geht es dann nach Freiburg. Dort auf dem Rasen zu stehen, wird auch ein tolles Erlebnis sein.“
Es gab Gespräche mit den Freiburgern
Tim Albutat
Auf dem Freiburger Rasen hätte der Mittelfeldspieler, nach seinem Erfolgsjahr in Duisburg, in Zukunft vermutlich öfter auflaufen können. „Es gab im Sommer kleinere Gespräche mit den Freiburgern“, berichtet Albutat, schiebt aber direkt hinterher: „Ich fühle mich beim MSV sehr wohl und bin froh, dass ich weiterhin hier spielen darf. Die Truppe ist super, wir haben eine überragende Saison gespielt und sind aufgestiegen.“
Nächstes Jahr läuft sein Zweijahres-Vertrag, der mit einer Kaufoption vorgesehen ist, aus. Seit der U17 kickte Albutat für die Breisgauer – doch die Früchte seines Erfolges erntete er in Duisburg. Für welchen Verein schlägt das Herz jetzt mehr? Auf die Frage, für welches der beiden Teams er sich entscheiden würde, wenn er müsste, antwortet der Sechser: „Wenn ich weiterhin hier spielen darf, bin ich sehr glücklich. Ich denke, dass ich in der Mannschaft und im Verein einen guten Stellenwert habe. Mit Duisburg habe ich eine Riesen-Sache erreicht.“
Die alten Kollegen im Urlaub getroffen
Zu seiner alten Truppe hat der ehemalige Kapitän der Freiburger U23 aber immer noch Kontakt. „Es ist schön, dass man sich gut versteht, auch wenn sich die Wege getrennt haben. Gerade erst im Urlaub habe ich ein paar meiner alten Mannschaftskollegen getroffen“, erwähnt „Albu“. Das nächste Treffen steht Anfang November an (6. bis 9. November 2015), wenn der Bundesliga-Absteiger SC Freiburg an die Wedau kommt. Albutats Wurzeln stammen zwar aus Freiburg, aber sein zu Hause ist jetzt Duisburg.