Die Fitness soll auch in der 2. Liga eine der Trumpfkarten bleiben. Mit einer Radtour schließt Fußball-Zweitligist MSV Duisburg am heutigen Samstag das Konditions-Trainingslager in der Wartburgstadt Eisenach ab. „Wir haben es fast geschafft“, sagt Mannschaftskapitän Steffen Bohl mit einem Augenzwinkern. „Bohli“ zählt bei den Zebras zu den laufstärksten Spielern, aber selbst für den Routinier waren die Tage in Thüringen kein reines Vergnügen.
Teamgeist eine Trumpfkarte des MSV Duisburg „Wir haben hier sehr intensiv und sehr gut gearbeitet. Am Donnerstag haben wir einen Duathlon-Wettbewerb abgehalten. Der hat richtig reingehauen. Selbst für mich waren die Einheiten eine ziemliche Qual“, sagt Bohl, der registriert hat, „dass wir extrem viele gute Läufer im Kader haben.“ Körperliche Fitness soll auch in der rauen Zweitliga-Umgebung eine der Duisburger Positiv-Eigenschaften werden. „Dazu setzen wir wie in der letzten Saison auf Teamgeist. Das war unsere Trumpfkarte. Wir hatten den Vorteil, mit einer sehr homogenen Mannschaft aufzulaufen. Das wird auch mit unseren Neuzugängen wieder so klappen“, ist der 31-Jährige überzeugt.
Von den Verpflichtungen Andreas Wiegel, Simon Brandstetter (beide Rot-Weiß Erfurt), Stanislav Iljutcenko (VfL Osnabrück), Dan-Patrick Poggenberg (VfL Wolfsburg), Dustin Bomheuer (Fortuna Düsseldorf) und Thomas Bröker (1. FC Köln) kannte Bohl im Vorfeld keinen Spieler privat. „Bisher machen alle Jungs einen sehr netten Eindruck. Für die Neuen ist so ein Lauftrainingslager natürlich auch hart. Ich bin überzeugt davon, dass uns alle weiterhelfen. Das sind gute Typen. Gerade Dustin Bomheuer und Thomas Bröker haben ja im Profibereich schon einiges nachgewiesen.“
Was auch für „Bohli“ selbst zutrifft. Mit Eintracht Braunschweig stieg er in die 2. Liga und in die höchste Spielklasse auf. Beim 1. FC Kaiserslautern feierte er am 3. Mai 2006 mit 22 Jahren sein Bundesligadebüt gegen Eintracht Frankfurt (2:2). Die Frage, ob die Duisburger Allzweckwaffe nach der Aufstieg noch etwas beweisen muss, beantwortet Bohl cool: „Ich muss mir immer wieder selbst beweisen, das Beste herauszuholen. Nicht nur für mich, sondern auch für alle anderen Spieler beim MSV ist die 2. Liga ein riesengroßer Anreiz. In der vergangenen Saison hatten wir einige Spiele vor großer Kulisse. Das wird demnächst natürlich noch zunehmen. In St. Pauli, Braunschweig oder bei meinem Heimatklub Kaiserslautern erwartet uns fantastische Stimmung. Auf solche Spiele freut man sich natürlich besonders.“
Und was traut „Bohli“ den Zebras zu? „Wir haben noch vier Wochen Zeit, um uns optimal vorzubereiten. Uns allen ist klar, dass es von Beginn an gegen den Abstieg geht“, sagt Steffen Bohl. Auf den MSV wartet ab Ende Juli ein heißer Tanz. „Es ist unheimlich interessant, sich jede Saison neue Ziele zu stecken. Wir wollen auch in der kommenden Serie gerade zuhause mutig auftreten. Aber es wird auch Teams geben, gegen die wir taktisch etwas anders spielen müssen“, lässt der Spielführrer durchblicken.