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VfL Bochum
„Zeit, dass sich was dreht“

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VfL Bochum: „Zeit, dass sich was dreht“
Foto: firo

Die Trucks rollen an. Rund um das rewirpowerSTADION geht es seit Montag zu wie in einem Ameisenhaufen.

Herbert Grönemeyer ist am Freitag und Samstag zu Gast und lockt die Massen an. Bei der WM 2006 landete der Musiker den Hit „Zeit, dass sich was dreht“. Und genau dieses Motto haben sich die Verantwortlichen des VfL seit einigen Monaten auf ihre Fahnen geschrieben.

Dies tat Not, denn die dramatische wirtschaftliche und sportliche Talfahrt der letzten Jahre hätte geradewegs in den Kollaps geführt. Mit radikalen Mitteln hat der Klub die Bremse gezogen und es geschafft, dass sich wieder ein kleines Pflänzchen Hoffnung breitmacht.

So kamen in der abgelaufenen Spielzeit mehr Zuschauer, im Merchandising wurde erstmals mehr als eine Million Umsatz gemacht und die Finanzen haben sich stabilisiert. Zudem wurden attraktiver Fußball gespielt, mehr Punkte geholt und letztlich erstmals wieder eine bessere Platzierung erreicht. Vorstand und Aufsichtsrat haben Visionen. Und dies ist schon während der ersten Tage der Vorbereitung deutlich sichtbar.

Zum Sportlichen: Nach Auflösung der U23 geht der VfL mit einem neuen Nachwuchskonzept in die nächste Spielzeit (RS berichtete). Seit Montag trainieren unter Gertjan Verbeek nicht nur die Profis, sondern auch die besten Talente aus der U19 und U17. Der Coach: „Junge Spieler lernen schneller, wenn sie im Training qualitativ besser gefordert werden, als im Kreis Gleichaltriger.“ Doch ganz ohne externe Zugänge geht es nicht. So wurden neben Torhüter Manuel Riemann in Janik Haberer (TSG Hoffenheim) und Giliano Wijnaldum (Go Ahead Eagles) zwei weitere Spieler verpflichtet.

Dabei wird es nicht bleiben. Christian Hochstätter sucht immer noch eine echte Sturmspitze, einen Mittelfeldspieler, der am liebsten Thomas Eisfeld heißen soll, und einen weiteren Akteur für die offensive rechte Seite. Dort gibt es in Selim Gündüz zur Zeit nur einen Akteur, der diese Position ausfüllen kann. Hochstätter bestätigt: „Wir sind dabei, aber wir verfallen nicht in Aktionismus.“

Hocherfreut ist man in Bochum darüber, dass Jan Simunek und Jan Gyamerah die ersten fünf Trainingseinheiten beschwerdefrei absolvieren konnten und der VfL damit quasi zwei weitere Zugänge zur Verfügung hat. Während auf dem Platz derzeit alles nach Plan läuft, nehmen die „Renovierungsarbeiten“ auch hinter den Kulissen deutlich Fahrt auf. So ist die erste Umbauphase innerhalb des Stadioncenters so gut wie abgeschlossen. In der Kabine gibt es jetzt einen neuen Aufenthaltsbereich für die rund 30 Akteure, die regelmäßig am Training teilnehmen, ein Trainerbüro mit Tageslicht und einen großen Besprechungsraum.

In der Verwaltung ist die nächste Phase angelaufen. Bisher waren die Mitarbeiter auf einer zu großen Fläche verteilt und es gab innerhalb des Gebäudes weite Wege. Nun kommt es auch zur Förderung der Kommunikation zwischen den Abteilungen, zu Zusammenlegungen mit zum Teil größeren Büros. Zweckmäßiger Nebeneffekt: 150 Quadratmeter, in denen bisher die Jugendabteilung untergebracht war, werden als Fläche frei und sollen fremdvermietet werden. Interessenten gibt es schon. Parallel beginnt nach dem Grönemeyer-Konzert der Umbau des Fanshops, der kleiner wird und einem Fitnessraum für die Profis weicht. In circa zwei Monaten soll ein neuer Fanshops in der Innenstadt eröffnen.

Fakt ist: Ohne die Erneuerung des VfL stünde der Profifußball in Bochum auf tönernen Füßen. Aber dank drastischer Sparmaßnahmen und geschätzter Transfereinnahmen von acht Millionen Euro unter Hochstätter ist es dem VfL erstmals seit vielen Jahren gelungen, die Spielzeit 2015/16 schon komplett durchzufinanzieren. Dabei muss der Klub nicht, wie in den vergangenen Jahren, bereits Sponsorengelder für die übernächste Saison in den Etat einfließen lassen. Das waren in der Vergangenheit schon einmal bis zu zwei Millionen Euro pro Saison und daher stets ein kleines finanzielles Riskio.

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