Wahrscheinlich wird es Jan Siewert, der Co-Trainer der deutschen U17-Nationalmannschaft und Sportliche Leiter des Fußballverbandes Rheinland. Doch ob er oder jemand anderes, der Neue wird sich der Aufgabe stellen müssen, die stets anspruchsvollen Fans an der Hafenstraße zufrieden zu stellen. Welche Baustellen müssen bis zum Trainingsauftakt noch geschlossen werden?
Gegenüber der WAZ hat der neue Sportliche Leiter Andreas Winkler erklärt, auf welchen Positionen der Verein noch nach Spielern sucht. Nach der Verpflichtung von Robin Heller (Fortuna Düsseldorf II) für das Tor fehlen demnach noch ein rechter Verteidiger, ein Innenverteidiger, ein Sechser und ein Stürmer. Inzwischen hat RWE sechs U23-Spieler für die kommende Saison unter Vertrag (Heller, Gubini, Cokkosan, Jesic, Arenz, Soukou). Es müssen also nicht mehr zwingend alle noch ausstehenden Neuzugänge unter 23 sein. Die Regel kann der Verein mit einem oder zwei weiteren jungen Spielern locker erfüllen, wenn man bedenkt, dass auch die eigene U19 vielversprechende Talente besitzt.
Offen ist nach wie vor die Zukunft der Spieler mit auslaufendem Vertrag. Während es beim Langzeitverletzten Konstantin Fring so aussieht, als würde er zum Trainingsauftakt die Chance bekommen, noch einmal einen neuen Anlauf zu starten, bleibt abzuwarten, was mit Max Dombrowka, Tim Treude und Kevin Freiberger passiert.
Falls Siewert neuer Trainer wird, sollte das gerade den jungen Konkurrenten für die etablierten Kräfte Mut machen. Schließlich hat er als DFB-Stützpunktkoordinator Erfahrung im Umgang mit Nachwuchsspielern und war zuletzt als Co-Trainer von Christian Wück bei der U17-Europameisterschaft dabei. Im neuen Kader von RWE wird es einige Duelle zwischen jungen Neuzugängen und etablierten Kräften geben. Im Tor streiten sich Robin Heller und Tom Gubini zunächst um den Platz als Nummer zwei hinter Niclas Heimann. Doch wer weiß? Vielleicht ist einem von beiden ja sogar mehr zuzutrauen. Tolga Cokkosan nimmt auf der Linksverteidigerposition den Konkurrenzkampf mit dem erfahrenen Patrick Huckle auf. Und Vojno Jesic will sich in der Offensive mit Spieler wie Kevin Grund oder dem nach Dopingsperre in Kürze wieder spielberechtigten Cebio Soukou messen.
Siewert soll das Potenzial ausschöpfen
Grundsätzlich kann der neue Coach zunächst auf eine eingespielte Stammelf setzen. Eine mögliche Startformation lässt leicht aus sich den Akteuren bilden, die schon im Vorjahr unter Vertrag standen. Niclas Heimann im Tor, Leon Binder, Philipp Zeiger, Richard Weber und Patrick Huckle in der Abwehr, Marwin Studtrucker, Benjamin Baier, Daniel Grebe und Kevin Grund im Mittelfeld sowie Marcel Platzek und Sven Kreyer im Sturm. Ein Team, mit dem man in der Liga ganz vorne mitspielen kann, ist bereits vorhanden.
Für den zukünftigen Trainer heißt es, das Potenzial des Teams auszuschöpfen, Fußball spielen zu lassen, der den Fans gefällt und den Traum der Anhänger möglichst lange am Leben zu erhalten. Das Spruchband, das in der letzten Saison mehrfach zu sehen war, wird mit Sicherheit auch in der neuen Spielzeit wieder herausgeholt: "Es ist an der Zeit, diese Liga zu verlassen."