Den Namen des neuen Mannes will RWE noch nicht bekanntgeben. Es spricht aber vieles dafür, dass es Jan Siewert (32) wird, der aktuelle Co-Trainer der deutschen U17-Nationalmannschaft und Sportliche Leiter des Fußballverbandes Rheinland.
Was dafür spricht:
1. Wie Michael Welling, der 1. Vorsitzende von Rot-Weiss Essen, im Interview mit der WAZ verriet, ist der neue Coach bereits in die Kaderplanung eingebunden, obwohl er noch einen Vertrag mit einem anderen Arbeitgeber besitzt. Sollte es sich bei diesem Arbeitgeber um einen Verein handeln, hätte dieser wahrscheinlich Probleme damit, dass der Coach sich bereits um das Personal seines neuen Klubs kümmert. Siewert ist schon jetzt in Doppelfunktion für den DFB sowie für den Fußballverband Rheinland tätig. Es sollte also keine Probleme geben, wenn er bereits erste Entscheidungen für Rot-Weiss Essen trifft.
2. Wie bereits verlautete, muss der Trainer zunächst noch ein Projekt abschließen, bevor er sich seiner neuen Aufgabe bei Rot-Weiss Essen widmen kann. Siewert war bei der U17-Europameistschaft im Mai der Co-Trainer von Christian Wück. Deutschland erreichte hier das Finale, scheiterte dort aber am 22. Mai mit 1:4 gegen Frankreich. Beim DFB ist es üblich, ein solches Turnier im Nachhinein zu analysieren. Vielleicht ist es dieses Projekt, das Siewert beenden muss, bevor er nach Essen wechseln kann.
3. Was ebenfalls bereits nach außen gedrungen ist: beim neuen Trainer von RWE handelt es sich nicht um einen „großen Namen“, der Euphorie bei den Fans auslösen wird. Die erste Reaktion der Anhänger auf Siewert ist klar. Wir helfen gerne: Bitte hier klicken.
4. RWE sucht einen Trainer, der gut mit Talenten umgehen kann und den „Hafenstraßen-Fußball“ spielen lässt, den sich die Verantwortlichen vorstellen. Siewert besitzt ein großes Netzwerk im U-Bereich, ist es gewohnt, Talente zu trainieren und kennt es bereits vom DFB, dass in allen Altersklassen ein offensiver und aktiver Spielstil gepflegt wird.
5. Den vielleicht wichtigsten Hinweis hat Welling selbst gegeben. Im Interview mit Radio Essen gab er bekannt, dass sich der neue Trainer sehr darüber gefreut habe, dass RWE in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Fortuna Düsseldorf treffen wird, da er einen persönlichen Bezug habe. Dieser Bezug sei allerdings ein „Insider“ und nicht gleich offensichtlich. Vielleicht ist es ja dieser: Siewert hat 2013 gemeinsam mit dem neuen Fortuna-Trainer Frank Kramer den Fußballlehrer-Lehrgang absolviert und erfolgreich bestanden. Nun würden beide in der ersten Pokalrunde ihr Pflichtspieldebüt für ihnen neuen Klub geben und dabei direkt aufeinandertreffen. Übrigens: Auch Andreas Winkler, der neue Sportliche Leiter von Rot-Weiss Essen, saß mit Kramer und Siewert in besagtem Lehrgang.
Wird es wirklich Siewert, oder doch jemand anderes? Noch müssen sich die Fans von RWE bis zur kommenden Woche gedulden, ehe der neue Trainer offiziell präsentiert wird. Zuvor gibt es vom Verein wie üblich keinen Kommentar zu Personalentscheidungen - aber immerhin einige Hinweise.