Nach der Bezirksligameisterschaft in der Saison 2012/13 und der Landesligameisterschaft 2013/14 war von Anfang an klar, dass es für Horst 08 in der Westfalenliga nicht um den Titel gehen würde, sondern einzig und allein um den Nichtabstieg. Jörg Krempicki und seine Jungs machten diesen am Sonntag mit einem 2:2 beim Kirchhörder SC perfekt. Das Spiel löste beim Coach allerdings keine Jubelstürme aus. „Ich hatte danach keinen Bock auf Feiern, weil wir uns so dämlich angestellt haben und eigentlich hätten gewinnen müssen“, berichtet Krempicki.
Unterm Strich steht trotzdem der Klassenerhalt. Und das stimmte dann auch den Trainer milde. „Das Gesamtpaket ist in Ordnung. Die letzten Jahre waren emotional natürlich besser, aber der Ligaerhalt ist höher einzuschätzen, weil wir eigentlich viel zu schnell nach oben gegangen sind“, bilanziert Krempicki. Nach dem letzten Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Langscheid/Enkhausen dürfen die Spieler sich deshalb auch das eine oder andere Bierchen genehmigen.
Die Planungen für die neue Saison laufen derweil schon auf Hochtouren. Den „Königstransfer“ hat der Verein bereits getätigt. Benjamin Wingerter, der bei den Sportfreunden Lotte, Rot-Weiss Essen und zuletzt beim FC Kray spielte und Erfahrung auf Regionalliga-Niveau mitbringt, soll in der kommenden Saison der zentrale Mann bei Horst 08 werden. Einen 32-Jährigen, der im Fußball schon einiges erlebt hat, kann die junge Mannschaft von Krempicki gut gebrauchen. „Unsere Truppe kann grundsätzlich in der Westfalenliga mithalten, wenn es gut läuft. Aber wenn wir mal in enge Situationen kamen oder eine Rote Karte gegen uns hatten, wurde es schwer. Negativerlebnisse kannst du nur mit Führungsspielern verarbeiten“, ist der Trainer überzeugt.
Wingerter, der im zentralen Mittelfeld zuhause ist, soll so einer sein. Zudem stoßen mit Nico Ballschmiede (Abwehr, TSV Marl-Hüls), Sven Konarski (Mittelfeld, Arminia Klosterhardt), Maurice Krumrey (Sturm, SV Heßler 06) und Kai Koppers (Torwart, SSV/FCA Rotthausen) vier weitere Spieler neu zum Verein. Mindestens ein Innen- und ein Außenverteidiger sollen noch hinzukommen. Verstärkung für die Defensive tut Not. „Wir haben zu selten zu null gespielt“, betont Krempicki. Gerade einmal in drei Spielen kassierte Horst 08 kein Gegentor.
Das Ziel für die kommende Saison ist klar: Der Klassenerhalt soll schon deutlich früher als erst am drittletzten Spieltag unter Dach und Fach gebracht werden. „Wir wollen einen Schritt nach dem anderen machen“, erklärt Krempicki. Nach oben schauen kann der SV Horst-Emscher noch nicht, aber Angst und Bange muss beim Blick in die Zukunft Auf dem Schollbruch niemandem werden.