Ob Michael-Jackson-Double Rolf Feltscher, Stimmungskanone Kevin Wolze oder Einpeitscher Pierre De Wit. In puncto Feiern macht den Meiderichern so schnell keiner etwas vor. Schließlich singen sie die Schlager nicht nur wie andere nach, sondern kreieren sogar einen eigenen Hit.
Im Tor da steht der Michael Ratajczak. Er trägt die Nummer eins und das zurecht. Elfmeter hält er keine und die Abstöße landen im Aus. Die Haare frisch vom Wind nach hinten geföhnt.
Refrain Rata, Rata, Ratatatata Du Wichser Rata, Rata, Ratatatata Düsseldorfer Rata, Rata, Ratatatata Du Dreckssau Rata, Rata, Ratatatata
Er kriegt ´ne Rote Karte und geht duschen, den Elfer hält auch „Scheide“ wieder nicht. Die letzten zehn Minuten war dann zittern angesagt und draußen kriegt der Trainer ´nen Herzinfarkt.
Refrain
Prada, Gucci, Dolce&Gabana Die „Kö“ ist seine Heimat, sein Zuhaus. Sein Trainer hat verlängert, aber er muss vielleicht gehen, doch „Kautsche“ wird ihm treu zur Seite stehen.
Refrain
Ausnahmsweise hält er mal ´nen Elfer. Im Fernsehen quatscht er wieder dummes Zeug. Anstatt mit uns zu feiern bleibt er vor der Linse stehen, zur Strafe muss er alleine feiern gehen.
Zur Melodie des Kulthits „Im Wagen vor mir (fährt ein junges Mädchen)“ hat das Team eine Ode an seinen Aufstiegs-Keeper Michael Ratajczak getextet. Auf die Idee, den Song der mit seinem einprägsamen Refrain „Rata, Rata, Ratatatata“ an die Nummer eins erinnert, ist zwar ein MSV-Anhänger bereits im August 2014 gekommen, doch die Zebras schrieben das Lied nun kurzerhand um. „Auf den langen Auswärtsfahrten hatten wir Langeweile“, berichtet „Songwriter“ Wolze: „So kam eine Strophe nach der anderen dazu und mittlerweile haben wir vier. Das ist ordentlich.“
Weil die Texte also hauptsächlich während der Bustouren entstanden sind, sind auch die Strophen zwei wie vier nah an die Auftritte beim VfB Stuttgart II (2:1) sowie in Erfurt (2:0) angelehnt. Beim kleinen VfB kassierte Ratajczak beim Stand von 2:0 sechs Minuten vor dem Abpfiff eine Rote Karte und verschuldete einen Elfer.
Weil das Auswechselkontingent bereits erschöpft war, musste Angreifer Kevin „Scheide“ Scheidhauer in den Kasten, konnte den Schuss vom Punkt aber nicht abwehren und es stand nur noch 2:1. Danach begann das große Zittern, doch die Blau-Weißen schaukelten den Dreier nach Hause.
Wer ist „Kautsche“?
Wie auch in Erfurt. Dort allerdings viel souveräner, auch weil Ratajczak einen Strafstoß, der zum 1:1-Ausgleich geführt hätte, parierte. Nach dem wichtigen Sieg rannte die Mannschaft sofort in die Kurve zu den mitgereisten Fans, die natürlich ihren Elfmeter-Killer auf dem Zaun sehen wollten, um mit ihnen zu feiern. Doch „Rata“ gab erst ein Fernsehinterview und ließ seine Kollegen warten.
Die revanchierten sich prompt. Als der 33-Jährige endlich kam und dem Team seinen Rücken zudrehte, um zu den Anhängern auf den Zaun zu klettern, versteckten sich alle Zebras hinter einer Bande. Oben angekommen, drehte sich „Rata“ um, konnte aber mit niemandem die Humba anstimmen. „Das war richtig geil“, lacht Wolze.
Aber zurück zum Lied. Während die erste Strophe selbsterklärend ist, taucht in Strophe drei allerdings der Name „Kautsche“ auf. Doch wer ist das? „Das ist Michas bester Freund, der auch mit uns auf ‚Malle‘ war“, erklärt Thomas Meißner und schiebt lachend nach: „Wie er genau heißt, weiß ich gar nicht – er ist halt ‚Kautsche‘. Der Name war uns am Ballermann aber auch egal.“
Bleibt dann nur noch die Frage, warum Wichser und Dreckssau im Refrain gegrölt wird? „Keine Ahnung, dass hat sich auf Mallorca einfach so ergeben“, grinst Wolze.
Ratajczak, der sich sofort nach der Aufstiegsfeier wieder zurück auf den Weg ins 17. Bundesland gemacht hat, ist das jedenfalls egal. Er singt bei seinem Lied lauthals mit. Die Duisburger machen halt nicht nur sportlich eine gute Figur...