Wie schon gegen den TuS Erndtebrück bewies der Aufsteiger, dass er mit der Tabellenspitze mithalten kann. Auch gegen den Tabellenzweiten Rot Weiss Ahlen spielte der ASC lange Zeit munter mit. Doch den 0:2-Schock direkt nach dem Wiederanpfiff konnte das Team von Daniel Rios nicht mehr verdauen.
Vor 300 Zuschauern begann das Heimteam schwungvoll. Simon Rudnik (6.) und Tim Schwarz (11.) hatten die Großchancen zur Führung für die Dortmunder. Ahlen tat sich schwer und kam nicht richtig ins Spiel. „Wir wussten, dass es ein schweres Auswärtsspiel wird. Dennoch waren wir überrascht, da wir sie defensiv und kompakt erwartet haben“, gestand RWA-Trainer Marco Antwerpen ein. Der Plan seines Gegenübers ging zunächst auf: „Wir wollten selbst Fußball spielen und uns nicht hinten reinstellen. In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft.“ Ahlen aber brauchte einen Standard, um in Führung zu gehen. Nach einer Ecke konnte Daniel Schaffer, der sträflich allein gelassen wurde, einköpfen (30.). „Wir gerieten durch einen Standard unglücklich in Rückstand“, betonte der früh eingewechselte ASC-Verteidiger Marvin Schweers. Sein Trainer ergänzte leicht säuerlich: „Wir haben das 0:1 nach einer Ecke bekommen, die keine war“. Insgesamt habe sein Team aber in der ersten Hälfte umgesetzt alles, was es sich vorgenommen hatte.
Doch nach dem Wiederanpfiff dauerte es gerade einmal 41 Sekunden und Schaffer erhöhte auf 2:0. „Das hat uns das Genick gebrochen. Die Körpersprache war dann auch dementsprechend“, analysierte Schweers die Schlüsselszene des Spiels. Dies sah der Ahlener Doppeltorschütze genauso: „Das 2:0 war extrem wichtig. Das hat uns einen enormen Push gegeben. Wir wissen, dass wir Qualität vorne haben. Wir waren dann eiskalt.“ Die nun entstandenen Räume nutze der Tabellenzweite und konterte im fremden Stadion. Nach einem Sprint aus der eigenen Hälfte erzielte Yannick Langesberg (68.) das 3:0, bevor Aygün Yildirim, der zuvor viele Chancen liegen ließ, den 4:0-Endstand besorgte (71.). „Wir waren zu naiv“, erklärte Rios und Verteidiger Schweers ergänzte: „Aus dem Spiel müssen wir für die kommende Saison lernen.“
Aufstieg noch ein Unwort
Durch den Ahlener Sieg und dem zeitgleichen Unentschieden von Endtebrück gegen Roland Beckum trennen die beiden Teams nur noch drei Punkte. Doch der RWA-Trainer wollte nichts vom Aufstieg hören. Dennoch stellte er klar: „Wir haben nichts zu verschenken. Den zweiten Platz wollen wir verteidigen und schielen aber immer noch auf Platz eins.“ Zwar stehen die Zeichen auf Regionalliga-Aufstieg, doch die Ahlener sind gewarnt. „Wir haben gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte einige Punkte liegen lassen“, bremste Schaffer die aufkommende Euphorie: „Wir haben noch vier schwere Spiele“.
Allerdings betonte Antwerpen auch: „Im Fußball ist wichtig, dass man das passende Geld hat. Dies gibt es bei uns nicht haufenweise. Es ist eine Überraschung, dass wir nun da oben stehen. Zu Saisonbeginn hat man definitiv andere Mannschaften an der Spitze erwartet als den Traditionsklub aus Ahlen.“ Trotz des schönen Wersestadions bekomme der Klub nicht die Spieler, die er habe will. Doch der Aufstieg in die Regionalliga nimmt allmählich konkrete Züge an. Mit fünf Punkten Vorsprung auf den Dritten Westfalia Rhynern hat Ahlen die besten Karten auf den zweiten Platz.
Die Niederlage hat für den ASC nichts verändert. Die Dortmunder sind Elfter und haben weiterhin acht Zähler Vorsprung auf einen möglichen Abstiegsplatz. Mit Roland Beckum erwartet die Rios-Truppe ein weiterer harter Brocken am kommenden Wochenende.