Dieses Mal meldete sich die DFL für den Antrag zur zweiten Liga. "Das ist reine Formsache", lehnt sich Bernd Maas entspannt zurück. Der Geschäftsführer erklärt, dass es sich lediglich um eine bürokratische Nachbesserung handelt: "Die DFL möchte besondere Formblätter nach der Lizenzierungsordnung ausgefüllt haben. Die werden wir nachreichen." Dafür ist - wie auch beim DFB - bis Donnerstag, 28. Mai, Zeit.
Ist auch diese letzte kleine Hürde übersprungen, klappt es mit der Lizenzerteilung. Denn aufgrund der rund fünf Millionen Euro Fernsehgeld sowie der höheren Sponsoreneinnahmen, ist der MSV auf einem wirtschaftlich guten Weg.
Positiv betrachtet haben die Meidericher zudem noch ein Ass im Ärmel. Weil sie bislang ligaunabhängig keinen neuen Trikotsponsor gefunden haben, können noch nicht eingeplante Einnahmen dazukommen. "Die Brustwerbung hat ihren Preis. Wir werden sie nicht verramschen", betont Maas.
Maas hofft auf eine "volle Hütte" im Endspiel gegen Kiel Steigen die Blau-Weißen auf und haben damit auch wieder TV-Präsenz, wird es mit Sicherheit Interessenten geben. "Wenn nicht, müssen wir halt so klarkommen. Letztes Jahr haben wir die Lizenz ja auch ohne Trikotsponsor erhalten", bleibt Maas relaxt: "Mit ‚Tiemeyer‘ und dem Konsortium auf dem Schriftzug ‚Zoo‘ hatten wir auch keine schlechte Lösung, denn das Trikot war ein Verkaufsschlager."
Dabei gab es einen großen Unterschied: Während auf den Fan-Trikots die vielen Namen der Kleinsponsoren den Schriftzug "Zoo" ergaben, wurde es auf den Spieler-Shirts verboten. "Das ist eine Regel des DFB, dass die Werbung nicht unterbrochen sein darf, sondern durchgängig geschrieben sein muss", erklärt Maas, der eine ähnliche Lösung auch für die kommende Spielzeit in Betracht ziehen würde, wenn kein Sponsor gefunden wird: "Weil die kleinen Buchstaben im Fernsehen ohnehin nicht sichtbar gewesen wären, war es aber kein Problem. So war es halt mal umgekehrt: Das richtige Trikot hatten wir im Fan-Shop, das falsche die Mannschaft."
Apropos Fans. Auf die setzt der Funktionär in den letzten beiden Heimspielen ganz besonders. Grund: Der MSV hat den geplanten Zuschauerschnitt von 12.500 noch nicht erreicht (aktuell: 11.925). "Es wäre toll, wenn viele Zuschauer kämen, denn die Zahl zählt nicht nur für die aktuelle Saison, sondern gilt auch für die Hochrechnung zur neuen", berichtet Maas: "Gegen Münster sollten mindestens 15.000 kommen. Wenn wir dann gegen Kiel um den Aufstieg spielen, hoffe ich auf eine volle Hütte."
Ausverkauft? Maas: "Natürlich. Wenn es nicht klappt, verstehe ich die Welt nicht mehr. Jetzt muss auch der letzte Duisburger merken, dass es um alles geht." Maas‘ Fazit: "Die Lizenz für die zweite Liga ist kein Problem, für die 3. Liga steht uns noch ordentlich Arbeit ins Haus, weil wir Sponsorenverträge einsammeln müssen. Aber auch sie ist machbar."
Positive Nachrichten, die vor zwei Jahren noch undenkbar gewesen wären. Die Klubführung hat ihre Hausaufgaben also erledigt. Jetzt fehlt "nur" noch die Mannschaft.