Kompromisslos räumt er hinten auf. Während der beinharte Defensive den Gegnern das Fürchten lernt, ist er aber auch abseits des Platzes geradeaus.
„Der Aufstieg ist zum Greifen nah. Klar, dass wir alle hoch wollen“, redet Hajri nicht um den heißen Brei herum. Vor allem für den gebürtigen Tunesier wäre der Sprung nach oben etwas Besonderes, denn aufgestiegen ist er in seiner gesamten Karriere noch nicht. Hajri euphorisch: „Wenn man es dann mit diesem Verein und in dieser Stadt schaffen kann, ist es mehr als nur ein Highlight. Dann gerät man hier nie mehr in Vergessenheit.“ Mit Sicherheit nicht, schließlich ist es nach wie vor eine der wichtigsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte.
Zudem würde die zweite Liga auch Sicherheit für den zweifachen Familienvater (Tochter Emilia ist fünf, Anisa ein Jahr alt) bedeuten. Denn Hajri hat beim MSV einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben, die Zebras besitzen allerdings eine Option auf eine weitere Spielzeit. „Ich bin mir sicher, dass mich der MSV im Aufstiegsfall nicht auf der Straße stehen lässt“, fasst der 32-Jährige seine Eindrücke nach den ersten Gesprächen mit Sportdirektor Ivica Grlic zusammen. Aber auch für ein weiteres Jahr in Liga drei scheint die Verlängerung der Liaison nicht ausgeschlossen zu sein.
Doch damit will sich Hajri nicht beschäftigen. Unabhängig von den Vertragsverhandlungen hat nur einen Gedanken: „Gewinnen und aufsteigen. Wenn wir unser Ding durchziehen, ist das die logische Konsequenz.“ Auch wenn der direkte Aufstieg sein Ziel ist, hat er jedoch für alle Eventualitäten vorgesorgt. „Meine Frau plant unseren Urlaub, aber ich habe ihr gesagt, dass sie erst nach der Relegation buchen soll.“ Weil die beiden Spiele am Freitag, 29. Mai, und Dienstag, 2. Juni, über stattfinden, geht es für Familie Hajri erst am 4. Juni, ab in die Sonne.
Bis dahin ist Hajri aber noch mindestens fünf Mal gefordert. Vor allem am Sonntag in Dresden. „Dort wird meine aggressive Spielweise von Nöten sein“, schmunzelt er mit Blick auf seine bislang zehn Gelben Karten: „Aber wir wollen auch dort den Dreier einfahren. Das wir die Qualität haben, müssen wir nicht jedes Mal betonen – das ist einfach so.“ Auch dank Abräumer Hajri.