Denn mit seinem elften Saisontor bestätigte der Angreifer, dass er weiterhin in Topform ist. Es lief die achte Minute gegen Cottbus, als der beste Wintertransfer der letzten Jahre, Martin Dausch, zu einem fulminanten Solo ansetzte. Erst eroberte er mit seinem unbändigen Willen den Ball. Dann überrannte Dausch die Abwehr und bediente Onuegbu mit einem gefühlvollen Pass per Außenrist. Traumhaft. „Ich habe wieder Spaß am Fußball und denke, dass man das auch sieht“, freute sich Dausch.
Goalgetter Onuegbu stand genau da, wo ein Stürmer stehen muss und nickte ein. „Ich konnte mich über mein Tor aber gar nicht richtig freuen“, gestand der „King“. Grund: Zwei weitere Chancen vergab er. Außerdem nahm er das zweite Gegentor auf seine Kappe, weil er nicht mit nach hinten lief. „Das ist zwar nicht normal, aber irgendwie fühlt sich der Sieg für mich wie eine Niederlage an“, fasste der 29-Jährige seine Gefühlslage zusammen: „Wir müssen auch mal einen Zwei-Tore-Vorsprung nach Hause bringen und uns das Leben nicht immer selbst wieder schwer machen.“
Dabei ist es eigentlich der Nigerianer, der den anderen das Leben schwer macht. Weil er sich in jeden Zweikampf wirft und die Bälle exzellent verteilt, ist er für jeden Gegner ein Unruheherd, der aufgrund seiner durchtrainierten 87 Kilo kaum zu stoppen ist. Aber auch Ivica Grlic wird es mit ihm schwer haben, schließlich läuft Onuegbus Vertrag im Sommer aus. „Ich bin selbstbewusst und mache mir über meine Zukunft keine Gedanken“, meinte Onuegbu. Bislang hatte der „King“ keinen Berater, doch „nun habe ich ‚Ivo‘ einen Namen gegeben, mit der er sprechen kann. Er kümmert sich um alles, damit ich mich auf den Fußball konzentrieren kann.“
Grlic hat noch keinen Kontakt aufgenommen, weil der Aufstieg des MSV nicht klar ist. Klar dürfte aber sein, dass Onuegbus Weg mit solchen Leistungen so oder so nach oben führt.