Leon Binder, was war der Hintergrund der Essener Systemumstellung vom gewohnten 4-4-2 auf ein 4-1-4-1? RWE und Viktoria sind zwei Mannschaften, die über die Zweikampfstärke kommen und so ging es auch auf dem Platz zur Sache. Wir wollten mit einem verstärkten Mittelfeld in den Zweikämpfen präsent sein und ich würde sagen, das haben wir auch geschafft.
Vor dem Spiel konnten beide Teams vielleicht noch leichte Hoffnungen hegen, noch einmal nach oben schauen zu dürfen. Das dürfte sich mit diesem Ergebnis aber erledigt haben, oder? Ja, das ist richtig. Ergebnisse sind ein gutes Stichwort, die hätten in den letzten Wochen auch durchaus mehr zu unseren Gunsten ausfallen können. Man kann sagen, diesmal war es ein gerechtes Unentschieden. Wir hatten ein paar gute Gelegenheiten, die zum 1:0 hätten führen können, aber wir machen das entscheidende Ding im Moment einfach viel zu selten. Dann müssen wir uns eben mit einem Punkt zufrieden geben und damit leben, dass die Konkurrenz im Moment alles gewinnt – egal wie gut oder schlecht sie spielt.
Auf den Rängen war für Essener Verhältnisse diesmal wenig los, viele haben das Spiel boykottiert, um gegen den Sportvorstand zu protestieren. Wie haben Sie das wahrgenommen? Ich bin natürlich im Winter gekommen, weil ich mich auf ein großes Publikum im Rücken gefreut habe, das einen zusätzlich motiviert. Aktuell ist es eben eine spezielle Stimmung von draußen, aber das führt nur dazu, dass ich mich daran erinnere, dass ich auch schon vor weniger Publikum gespielt habe.