Der MSV hat sich nach einem kurzen Tief mit einer Galavorstellung im Aufstiegsrennen zurückgemeldet und darf – gemessen an der Leistung gegen den BVB II – wieder von der direkten Qualifikation zur zweiten Liga träumen.
Auch BVB II-Trainer David Wagner kannte trotz einer guten Vorstellung seiner Elf neidlos an, dass es der MSV verdient hat, „nächstes Jahr eine Liga höher zu spielen. Für uns wird es zwar immer schwerer, die Klasse zu erhalten, aber ich habe schon ganz andere Fußballwunder erlebt“.
Die Wiederauferstehung trägt auch einen Namen: Martin Dausch. Der Winterneuzugang wird wöchentlich stärker, erfüllt die in ihn gesetzten Hoffnungen immer mehr und war der mit Abstand beste Duisburger. In Dortmund gewann er hinten die Zweikämpfe, sorgte vorne für die Tore.
Auch nach seinem zweiten Treffer zum 3:1 hatte er noch nicht genug und peitschte das Team an. „Es war wichtig für unsere Moral, dass wir mal vier Stück gemacht haben“, lehnte sich der Doppeltorschütze, der bereits beim 2:4 in Stuttgart beide Buden erzielte, entspannt zurück. Apropos Doppelpack: Sein letzter, bevor er zum MSV kam, gelang Dausch im Trikot des VfR Aalen am 25. September 2010 beim 2:1-Sieg über Heidenheim.
„Martin hat sich sehr gut entwickelt“, bestätigte Sportdirektor Ivica Grlic, der den 29-Jährigen unbedingt haben wollte. Eine Entscheidung, die sich schon jetzt als richtig herausstellt. Dausch wollte derweil aber gar nichts vom Wirbel um seine Person oder davon, ob es sein bestes Spiel im Trikot des MSV gewesen sei, wissen. Der Ex-Berliner zeigte sich wie auf dem Platz als Teamplayer und Leader: „Wir haben den Kampf angenommen und damit alle Diskussionen beendet.“ Schließlich herrschte in Meiderich zuletzt etwas Unruhe. „Die Fans haben zurecht eine hohe Erwartung an uns“, nahm Dausch kein Blatt vor den Mund: „Aber ich lege für jeden von uns die Hand ins Feuer, dass niemand einen Fehler absichtlich macht. Wir geben alles, haben nur auch mal – wie jeder – einen schlechten Tag.“
Dass die Mannschaft bereits vor dem Spiel die Nähe zu den rund 2.500 mitgereisten Anhängern suchte, imponierte nicht nur Grlic, sondern auch Gino Lettieri: „Mannschaft und Fans sind wieder eins. Die Leute haben uns fantastisch unterstützt, auch als wir zurück lagen. Das beflügelt uns.“
Gelingt es auch weiterhin, könnte der MSV bald schon auf Wolke sieben Richtung Liga zwei schweben...