Die Aufstiegskonkurrenten aus Münster, Stuttgart, Cottbus und Erfurt ließen Federn und der MSV gewann. Konsequenz: Rang zwei ist nur noch drei Punkte entfernt, der Relegationsplatz einen Zähler. Doch anstatt zu feiern, machte sich eine merkwürdige Stimmung breit. Die Unzufriedenheit deutete sich bereits zur Pause an, als die Meidericher von den eigenen Fans beim Stand von 0:0 gegen Unterhaching mit einem Pfeifkonzert in die Katakomben verabschiedet wurden. „Dabei hatten wir bis dahin ein gutes Spiel abgeliefert und uns zahlreiche Chancen erspielt“, merkte Zlatko Janjic an.
Auch der Goalgetter hatte bis dato mehrfach den Abschluss gesucht, scheiterte aber wie seine Kollegen am guten Gäste-Keeper Stefan Marinovic. Zwar konnten die Duisburger spielerisch nicht glänzen, dennoch hatten sie das Match gegen die harmlosen Gäste im Griff. Weil aber beste Chancen entweder noch auf der Linie geklärt wurden oder am Pfosten landeten, musste ein Handelfmeter für die Entscheidung herhalten. Obwohl Janjic bereits einige Möglichkeiten ausgelassen hatte, schnappte er sich das Leder und donnerte es wie selbstverständlich in die Maschen.
Die Erlösung? Nein. Denn die Stimmung wurde kaum besser. Janjic wandte sich nach seinem 14. Saisontor auch den Fans zu und warb für Unterstützung. „Wenn wir nicht abliefern oder kämpfen, kann ich die Pfiffe verstehen, aber wir haben alles gegeben. Zwar ist uns kein früher Treffer gelungen, doch ein Spiel dauert 90 Minuten. Wir müssen eine noch bessere Atmosphäre hinbekommen.“ (Das gesamte Video-Interview mit Janjic finden Sie auch auf der facebook-Seite RS beim MSV)
Zustimmung erhielt der Goalgetter von Pierre De Wit, der die erste Chance nach exakt 200 Sekunden hatte, aber seinen Meister in Marinovic fand: „Die Stimmung war komisch, als müssten wir uns für unsere Leistung entschuldigen. Aber ich finde, man muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Denn die Ausgangssituation war nicht leicht, aber wir haben sie bestanden.“
Stimmt. Weil außer Bielefeld und Kiel derzeit kein Team konstant punktet, ist der ersehnte Aufstieg nach wie vor machbar. Deshalb rührte Janjic auch noch einmal die Werbetrommel: „Wir sollten für das große Ziel alle an einem Strang ziehen. Am besten, wir fangen gleich nächsten Samstag in Dortmund damit an.“ Und das ist mit Sicherheit ganz nach dem Geschmack aller Zebras.