Die Hoffnung, dass der Keeper mit zunehmender Spielpraxis an Sicherheit gewinnen würde, war berechtigt. Gegen Schalke II machte er sein bislang bestes Spiel im RWE-Trikot.
In den vergangenen Wochen waren die Worte, die RevierSport in der Einzelkritik nach dem Spiel zu Heimann wählte, oft die gleichen: „Beschäftigungslos“ stand da regelmäßig, ebenso wie „kaum gefordert“ und aus Sicht des Torwarts ärgerlicherweise auch immer wieder „beim Gegentor machtlos“.
Bei den vier 0:1-Niederlage der Rückrunde hatte Heimann keine Chance, den jeweils entscheidenden Treffer zu verhindern. Immer wieder ließen ihn seine Vorderleute in einer entscheidenden Szene im Stich, ermöglichten ihren Gegenspielern Kopfbälle ins Eck (Aachen, RWO), ein Traumtor aus der Distanz (Kray) und einen abgefälschten Schuss (Gladbach).
Er hat uns zwei, drei Mal im Spiel gehalten
Richard Weber über Niclas Heimann
Gegen den FC Schalke 04 II war Heimann in der Rückrunde erstmals so richtig gefordert, weil die Schalker zu mehreren hochkarätigen Chancen kamen. Wann immer er gebraucht wurde, war der Torwart aber zur Stelle, etwa als Thomas Rathgeber alleine auf ihn zulief (45.) oder bei einem Klärungsversuch weit vor dem eigenen Kasten (66.).
Für diesen Auftritt wurde Heimann, der am vergangenen Donnerstag seinen 24. Geburtstag feierte, belohnt. Mit der RS-Note 2+ und einer Berufung in die Elf des Tages, aber auch mit viel Lob aus der Mannschaft. „Wir hatten Glück und einen super Torwart, der uns zwei, drei Mal im Spiel gehalten hat“, sagte etwa Innenverteidiger Richard Weber. Und Trainer Marc Fascher fand die Leistung seiner Nummer eins sogar schlichtweg „überragend“.
Heimann selbst blieb bescheiden und gab sich nach dem Schlusspfiff pragmatisch. „Ich habe eben vor meinem Wechsel nach Essen zwei Jahre nicht gespielt. Mit jeder Partie, die ich hier mache, steigt die Spielpraxis und ich fühle mich gefestigter.“ Dieser Veränderung sieht man dem Spiel des 1,94-Mannes auch an. Die Geduld mit dem Keeper hat sich für RWE ausgezahlt.