Was er über 90 Minuten auf dem Rasen erlebte, hatte er während seiner aktiven Zeit an der Castroper Straße nur einmal erlebt – ein 4:2-Sieg nach Rückstand gegen Paderborn.
Und Mirkan Aydin hat leider nie die Klasse erreicht, die Bochums kompletten Angriff derzeit auszeichnet. Simon Terodde (13 Liga-Tore) und Stanislav Sestak (9) spielen in der Liga-Torschützenliste auf den vorderen Rängen eine sehr gute Rolle. Doch damit sind sie in ihrer Mannschaft nicht allein. Marco Terrazzino hat zu Beginn des neuen Jahres seine Abschlussstärken entdeckt, Thomas Eisfeld kann es, Michael Gregoritsch ist wieder da und selbst der verspielte Heißsporn Selim Gündüz hat sich in seinen wenigen Spielen in die Torschützenliste eintragen können.
41 Treffer in 25 Spielen – das ist Liga-Spitze, und man kann kaum glauben, dass der VfL in der letzten Spielzeit nur insgesamt 30 Tore markierte. Die Torausbeute hätte unlängst noch besser ausfallen können. So ärgerte sich Terodde noch an dem Tag nach dem 4:1-Erfolg über seinen verschossenen Elfmeter: „Der Trainer hat dabei einen schlechten Anlauf gesehen.“ Oder auch über die große Kopfballchance (38.), mit der er dem VfL den vorzeitigen Sieg hätte bescheren können. Terodde: „So war es frustrierend, dass wir nur mit einem 2:1 in die Halbzeit gegangen sind.
Viel Lob hatte Terodde nach dem Spiel für seinen Sturmpartner Sestak, der wieder einmal Wegbereiter eines Terodde-Treffers war: „Wenn ‚Stani‘ schießt, ist es für jeden Torwart schwer. Der haut die Dinger links wie rechts rein.“ So schnell kann es gehen. Vor zwei Wochen schmorte der slowakische Nationalspieler noch auf der Bank. Nach den Doppelpacks Nummer zwei und drei ist Sestak wieder mittendrin, statt nur am Rand. „Es ist doch schön, wenn die Zuschauer in Bochum endlich wieder Spaß am Besuch der Heimspiele haben. Schade nur, dass Terodde den Elfmeter nicht verwandelt hat. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, dass er Torschützenkönig wird“, freut sich Sestak.
Die Partie gegen Heidenheim zeigte einmal mehr, dass das Duo Terodde-Sestak in der Offensive nicht allein ist. „Bei uns kann mittlerweile fast jeder ein Tor schießen. Da wir uns sehr viele klare Chancen erspielen, sind wir für den Gegner in der Offensive unberechenbar geworden.“