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Dr. Jekyll und Mr. Hyde

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MSV Duisburg: Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Hoch hinaus wollten die Zebras im mit 500 Meter über dem Meeresspiegel am höchsten gelegenen Fußballstadion Deutschlands.

Der Auswärtsauftritt bei den Stuttgarter Kickers geriet für die Duisburger aber schnell zur Farce. Nach einer unterirdischen Leistung im ersten Durchgang verlor der MSV nicht nur das Spitzenspiel, sondern vorerst auch ernsthafte Argumente, um am Ende dieser Saison tatsächlich aufzusteigen.

Mit Enis Hajri und Steffen Bohl für Thomas Meißner (Gelbsperre) und Branimir Bajic (Bank) hat Gino Lettieri die Innenverteidigung erneut komplett umgestellt. Die Änderungen fruchteten nicht: Im Gespann mit Rolf Feltscher rechts und Kevin Wolze links wirkte die Viererkette vogelwild – und wurde bei den vier Gegentoren richtiggehend her gespielt. „Da muss sich jetzt auch die Mannschaft fragen, wie das geht, dass wir wieder so eine schwache Halbzeit spielen“, ärgert sich Sportdirektor Ivo Grlic.

Auch Stürmer Kingsley Onuegbu fand bis zu seiner Auswechslung so gut wie nicht statt. Auch wenn dem Nigerianer vernünftige Anspiele in die Spitze fehlten, war er nach zuletzt vier Toren in vier Spielen diesmal wieder ein Fremdkörper im Duisburger Spiel. Nach Dr. Jekyll folgte nun also wieder Mr. Hyde. „Kein Spieler soll nach Ausreden suchen, die Zeit des Redens ist vorbei. Wir stehen jetzt alle in der Pflicht“, weiß der „King“.

Stümperhafte Abwehrarbeit und das ideenlose Spiel nach vorne prägten nun bereits die zweite erste MSV-Spielhälfte in Folge. Nach dem Trauerspiel in der ersten Stunde in Osnabrück folgte das nächste 60-Minuten-Desaster in Stuttgart. Auswärts ist der MSV aktuell nicht ernst zu nehmen. „Ich verstehe nicht, dass diese Mannschaft immer eine Standpauke braucht, um aufzuwachen. Ich habe mich zuletzt mit Kritik zurückgehalten, aber da war ich vielleicht zu nett. Wir werden in dieser Woche eine andere Tonart wählen, denn ich bin sehr enttäuscht“, betont Lettieri.

Der Sturz auf Rang sechs hat zwar noch keinen vorentscheidenden Charakter für die Zebras, doch insbesondere die Auswärtsauftritte des MSV sind besorgniserregend. 16 Zähler aus 14 Begegnungen in der Fremde genügen nicht höheren Ansprüchen. „Von Strafmaßnahmen wie einem Dauerlauf um 6 Uhr morgens halte ich nichts. Wir müssen es jetzt einfach schaffen den Schalter umzulegen“, erklärt Lettieri. Sollte sich das schlechte MSV-Gesicht des Mr. Hyde gegenüber dem guten des Dr. Jekyll durchsetzen, dann ist der Aufstiegstraum der Zebras bald geplatzt. Dafür ist die Konkurrenz dann schlichtweg zu stark.

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