„Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause war extrem wichtig für uns, denn danach haben wir das Kommando übernommen“, betont Junglas.
Eine richtige Analyse. Hatte der MSV bis zum fragwürdigen Elfmeter (Gino Lettieri: „Wenn man den gibt, muss man in einem Spiel 25 Strafstöße pfeifen.“) das Geschehen im Griff gehabt, brachen nach dem 1:2 vor allem im Mittelfeld die Dämme. Die Außen strahlten im zweiten Durchgang keine Gefahr mehr aus und den Dauerläufern Martin Dausch und Pierre De Wit ging in der Zentrale irgendwann die Puste aus. „Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, haben uns dann aber von den Bielefeldern den Druck aufzwingen lassen“, resümiert De Wit.
Denn die Zebras überließen den Hausherren nicht nur das Mittelfeld. „Wir haben es leider auch nicht verstanden, bei den vielen Standards und Flanken immer da zu sein, sonst hätte Klos nicht drei Kopfballtore erzielt“, legte De Wit den Finger in die Wunde.
Trotz der berechtigten Kritik an der schwachen Defensivdarbietung überwog aber auch beim Techniker die Anerkennung für die gute erste Hälfte: „Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Bielefeld ist ja nicht irgendeine Mannschaft, deshalb wirft uns diese Niederlage auch nicht um.“
Aber es keimt auch die Frage auf, warum der MSV immer wieder „Big Points“ verspielen muss. Denn mit einem Dreier in Ostwestfalen würden jetzt die Meidericher von der Tabellenspitze grüßen. De Wit: „Es ist nach wie vor alles so eng zusammen, dass alles möglich ist. Legen wir am Samstag gegen Köln nach, sieht es schon wieder ganz anders aus.“
Gegen die Fortuna, die einen Lauf hat, sind dann mit Sicherheit aber zwei gute Halbzeiten erforderlich…