In der Vorstandsetage sitzt ein nachdenklicher Christian Hochstätter, den die momentane Situation alles andere als gefällt. RS sprach knapp eineinhalb Wochen vor dem Start mit dem Sportvorstand.
Christian Hochstätter, steigt bei Ihnen die Anspannung schon? Nein, denn ich denke, dass wir gut vorbereitet sind. Das, was mir wirklich Sorgen macht, ist unsere Verletztenliste. Für meinen Geschmack sind das einfach zu viele, zumal es momentan so aussieht, dass die Hälfte davon bis zum Saisonende nicht wiederkommt. Zwei sind dabei (Tobias Weis und Jan Simunek, Anm. d. Red.), die dem Team sehr helfen könnten. Deshalb mache ich mir schon Gedanken.
Wohlhabende Klubs würden angesichts dieser Probleme ihren Sportvorstand auffordern, sich auf dem Transfermarkt umzusehen. Geht beim VfL noch etwas? So, wie es im Moment aussieht, haben wir keinen finanziellen Spielraum, um noch einmal aktiv zu werden. Wir müssen damit klarkommen, was wir haben, aber es hilft auch nichts darüber noch großartig zu lamentieren. Wir versuchen das Beste daraus zu machen. Ich hätte dem neuen Trainer natürlich gewünscht, dass er mehr Spieler und damit mehr Variationsmöglichkeiten zur Verfügung hat. Ich grübel, welche Möglichkeiten sich in den nächsten zwei Tagen bis zum Ende der Transferperiode noch ergeben, aber nur aus Aktionismus zu handeln, macht keinen Sinn. Wenn, dann muss es schon aus Überzeugung sein.
Angesichts dieser Probleme dürfte sich Ihre Erwartungshaltung bezogen auf die restlichen 15 Partien auf sehr realistischem Boden bewegen... Eine Prognose ist in der Tat enorm schwierig, weil der Trainer derzeit vielleicht auf zwölf oder 13 Feldspieler zurückgreifen kann. Der Rest ist zwar talentiert, verfügt aber über wenig oder gar keine Profierfahrung. Dieser Umstand verleitet natürlich nicht zu hohen Erwartungen. Ich hoffe aber, dass wir uns am Ende zwischen Platz sieben und 13 bewegen.