Dabei hatte er Bayerns Außenverteidiger Juan Bernat mehr beschäftigt, als es dem Spanier lieb war. „Gegen die Bayern muss man mehr laufen, als in jedem anderen Spiel“, fasst Gündüz zusammen. Doch auch nach dem Abpfiff war Bochums Eigengewächs für einen weiteren Sprint noch nicht zu müde: Sein Ziel war die Bayern-Kabine, in der er unbedingt das Trikot mit Franck Ribéry tauschen wollte. „Das haben wir vor dem Spiel schon ausgemacht. Das war ein Traum von mir, denn er ist mein Lieblingsspieler“, erklärt Gündüz.
Wenn einer in vollen Zügen die Partie gegen die Bayern genoss, dann war es der Angreifer. Nach zwei überstandenen Kreuzbandrissen scheint der Youngster von Woche zu Woche stärker zu werden. „Für jeden jungen Spieler ist es ein Kindheitstraum, gegen die Bayern aufzulaufen. Der ist jetzt für mich in Erfüllung gegangen. Ich denke, auch wenn das Ergebnis am Ende so hoch ausgefallen ist, waren wir gar nicht mal so schlecht“, sagt Gündüz.
Ohne Wenn und Aber ist eines festzustellen: Gündüz ist bislang der Gewinner der Vorbereitung. Sein verletzter Teamkollege Heiko Butscher bringt die Leistung des jungen Stürmers auf den Punkt: „Er hat sich wahnsinnig gut von den schweren Verletzungen erholt. Er ist ein unglaublich lernwilliger Spieler und ich glaube, er weiß noch gar nicht, wie gut er eigentlich ist.“ Dennoch sieht er noch Defizite beim Youngster: „Der Trainer fordert vom Kopf her wahnsinnig viel und Selim versucht gleichzeitig viele Dinge richtig zu machen. Da fehlt ihm noch ein wenig die Ruhe und Abgeklärtheit, aber er hat alle Anlagen, um noch ein Großer zu werden.“
Ausruhen keine Option
Ähnlich sieht es auch Sportvorstand Christian Hochstätter: „Selim war schon im Sommer gut drauf, leider konnte er es danach nicht so bestätigen. Was er jetzt macht, ist sehr vielversprechend. Wie er die Vorbereitung angeht, damit bin ich absolut zufrieden.“ Und wie reagiert Gündüz auf diese Lobeshymnen? „Ich werde mich auf den bisher gezeigten Leistungen nicht ausruhen, sondern weiter Gas geben“, hält Gündüz fest.