Seit Jahresbeginn für den VfL spielberechtigt, kam er gegen Cercle Brügge zu einem 45-minütigen Einsatz. Nicht wie bei seinem zweiten Gastspiel in der letzten Saison als Linksverteidiger oder im Mittelfeld, sondern in der Innenverteidigung.
Sportvorstand Christian Hochstätter zu Bastians‘ Comeback: „Ich habe ihn am Sonntag erstmals als Innenverteidiger gesehen. Das hat er ganz ordentlich gemacht. Felix wird seine Qualität auch auf dieser Position beweisen.“
Neu ist „diese Position“ für den gebürtigen Bochumer bei seinem dritten Anlauf beim VfL definitiv nicht. Schon als Bastians im Sommer 2009 zum Erstligisten Freiburg wechselte, spielte er eine komplette Hinrunde in der Innenverteidigung, stand bei allen 34 Saisonspielen in der Stammformation und war auch in der Rückrunde lange Zeit als Manndecker aufgestellt.
Simunek-Ausfall kompensieren
Auch im Dress der „alten Dame“ aus Berlin verteidigte er zunächst im Zentrum. Nun will er dem VfL nach dem langfristigen Ausfall von Jan Simunek in der Viererkette neue Stabilität geben – und das mit der von vielen Fußballern nicht gerade geliebten Rückennummer 13. „Ich habe sie mir ausgesucht. Die hatte ich schon bei Nottingham Forest“, rechtfertigt Bastians seine Wahl.
Mit großen Erwartungen war Bastians im Sommer 2013 von Bochum ausgeliehen worden, doch am Ende der Spielzeit standen gerade 13 Einsätze zu Buche. Ein Ermüdungsbruch im Mittelfuß und ein Sehnenanriss bescherten dem mittlerweile 26-Jährigen ein „Katastrophenjahr“. Bastians erinnert sich: „Mit 16 wurde ich Profi, ohne ernsthaft verletzt gewesen zu sein. Dann so etwas – das ist mir schon sehr nahe gegangen.“
Und offensichtlich wollte der defensive Hoffnungsträger diese Episode nicht so stehen lassen. Als Hochstätter ihn im letzten Sommer fragte, ob er beim letzten Heimspiel gegen den Karlsruher SC offiziell mit den anderen Spielern verabschiedet werden möchte, lehnte er ab. Bastians: „Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich mit dem VfL innerlich noch nicht im Reinen war. Ich hatte das Gefühl, dass das Kapitel Bochum noch nicht abgeschlossen ist und ich dem Klub noch etwas zurückgeben muss.“
Vier Monate später nahm die Rückkehr Konturen an, als sich die Vertragsauflösung bei Hertha BSC abzeichnete, war der VfL wieder ein Thema. „Ich hatte jede Sekunde Bochum im Kopf“, beschreibt Bastians seine Gefühlslage. So glühten die Drähte bei Hochstätter und Mitte November war die Rückkehr in trockenen Tüchern. Bemerkenswert auch, wie Bastians dem VfL dabei finanziell entgegenkam. Hochstätter: „Sonst wäre eine Verpflichtung nicht möglich gewesen.“ Allein die Vertragsinhalte verraten, wie ernst es dem Linksfuß mit der Rückkehr war. Bastians unterzeichnete einen Halbjahresvertrag. Im Sommer 2015 besitzt allein der VfL eine Option auf zwei weitere Jahre. „Die hätte ich nicht gebraucht. Ich will beim VfL bleiben“, macht Bastians deutlich.
Auf welcher Position ist für Gertjan Verbeek bereits beschlossene Sache. „Ich plane mit ihm als linker Innenverteidiger“, so der Trainer. Für den Abwehrspieler ist es übrigens die längste Vorbereitung seiner Karriere: „Vier Wochen habe ich vor Weihnachten am Stück trainiert und jetzt sind es noch einmal vier Wochen bis zum Start.“ An die neuen Methoden samt Videoanalyse hat er sich schon gewöhnt: „Bilder verraten mehr, als viele Worte.“