Obwohl er sich als Jugendlicher auf Skiern äußerst wohl gefühlt hatte, verzichtete er auf jegliche Versuche auf den Brettern. Im Alter von nun 32 Jahren teilt sich ein Routinier seine Kräfte ein: „Die zwei Wochen Pause haben gut getan.“
Der Angreifer scheint die Zeit tatsächlich genutzt zu haben – obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, dass er im fortgeschrittenen Karrierealter im Spiel des VfL eine neue Rolle erhält. Trainer Gertjan Verbeek sieht den slowakischen Auswahlspieler nämlich nicht als zweite Spitze neben Simon Terodde, sondern im 4-2-3-1-System als hängende Spitze oder Zehner.
Nun ist dies für Bochums Nummer neun kein absolutes Neuland, allerdings haben sich seine Bewegungsabläufe durch den neuen Trainer völlig verändert. „So habe ich das vorher noch nie gespielt“, sagt Sestak und fügt hinzu: „Aber das ganze Leben lang muss man etwas Neues lernen.“
Gleich am ersten Tag in Spanien kam es zu einem Gespräch zwischen Verbeek und seinem Angreifer. Sestak dazu: „Er hat mich nach meinen Zielen und meiner Motivation gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass ich gerne noch ein paar Jahre spielen möchte.“
Sestak, der es in der Hinrunde auf fünf Treffer und drei Vorlagen brachte, besitzt noch einen Vertrag bis 2016. Wie es danach weitergeht, überlässt der WM-Teilnehmer von 2010 der Zukunft: „Vielleicht spiele ich danach wieder in der Slowakei, vielleicht aber auch noch weiter in Bochum.“ Dass die Jahre als Stürmer an ihm zehren, gesteht er ein: „Manchmal meine ich, ich könnte noch Jahre spielen, aber nach einem schlechtem Spiel und wenn ich total müde bin, möchte ich sofort aufhören. Aber diese Gedanken verschwinden dann zum Glück schnell.“