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Heerwagen über Trainingskonzepte und Extra-Schichten
„In allen Bereichen fit halten“

Bochum: Heerwagen über Trainingskonzepte und Extra-Schichten
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Sommerpause, Urlaubszeit, Mallorca-Reise, Abschalten vom Fußball-Alltag! So oder ähnlich lautet das Motto für nicht wenige Kicker in diesen Tagen. Philipp Heerwagen allerdings verbringt seinen Urlaub auf andere Art und Weise. Zunächst musste sich der Neuzugang des VfL Bochum nach einer Wohnung in der neuen sportlichen Heimat umsehen. Zwar ist die Bleibe in Altenbochum schon gefunden, der Umzug steht aber erst kommenden Donnerstag an.

Bis dahin weilt der Keeper daheim in München, wo er am Samstag noch eine Abschiedsfeier für Freunde, Bekannte und Gönner schmeißt, bevor er in einer Woche endgültig im Revier angekommen sein wird.

Neben Abschied und Neuanfang „beschäftigt“ sich der 24-Jährige allerdings noch anderweitig. Im Münchener Trainingszentrum von Günther Kern, der auch den VfB Stuttgart auf dem Weg zur Meisterschaft betreute, hält sich der ehemalige Unterhachinger fit. Kern, Bruder des Bayern-Jugendkoordinator Werner, ist vor allem für seine Spezialisierung auf Schnelligkeit bekannt. Seit der WM 2006 und dem Trainings-Konzept von Jürgen Klinsmann sind fußballfremde Methoden in aller Munde. „Das wurde im WM-Hype von den Medien auch sehr breit getreten. Auch in Deutschland gab es vorher bereits diese Ansätze, ich habe in München regelmäßig gearbeitet. Vor allem natürlich außerhalb der Saison, dann kann man sich noch mehr auspowern, läuft nicht Gefahr, mit dem Trainingsalltag im Club zu kollidieren“, hält Heerwagen die Diskussion über Steinzeit-Praktiken in der Bundesliga für mehr als übertrieben.

Für einen Kurztrip hatte der „Goalie“ dennoch Zeit, für eine Woche ging es in die USA. Allerdings war dort kein Sightseeing, sondern ebenfalls Arbeit angesagt. Heerwagen schloss sich einer Trainingsgruppe der Universität von Georgia an, war dort vor allem mit Basketballern zusammen. „Das spielte überhaupt keine Rolle, denn der eigentliche Sport steht erst mal im Hintergrund. Schwerpunkte werden eher auf Ernährung, Sprints und Athletik gesetzt. Ich weiß gar nicht, wann die überhaupt mal einen Basketball in der Hand hatten. Da wurden 400 Meter gelaufen oder im Kraftraum gearbeitet.“ Bereits im letzten Jahr war Heerwagen in den Südstaaten zu Gast, ist von dem Wert der Extra-Schichten überzeugt. „Natürlich gönne ich mir nach dem Saisonabschluss ein paar Tage Ruhe, um die kleinen Wehwehchen auszukurieren, aber dann kribbelt es schon schnell wieder und ich muss was machen.

Erster Lohn waren die Ergebnisse des letzten Laktattests bei Haching, da war ich Zehnter, zuvor immer im hinteren Bereich“, schmunzelt der Keeper, der weiß: „Natürlich kommt es für einen Torwart in erster Linie auf gute Reaktionen an, aber schaden kann es bestimmt nicht, sich in allen Bereichen fit zu halten.“ Auf den neuen Arbeitgeber ist der gebürtige Kelheimer übrigens weniger gespannt („Ich pflege intensiven Kontakt zum Verein und Torwart-Coach Peter Greiber“) als auf die neue Umgebung. Bislang stets im Münchener Raum zuhause gewesen, wartet auf den 1,93 Meter-Mann nun das Ruhrgebiet: „Ich bin gespannt auf die vielen Eindrücke, habe bislang nur positives gesehen. Die Menschen sind alle total fußballverrückt, das merkt man gleich.“

Ob die VfL-Fans den Youngster auch regelmäßig im Kasten zu sehen bekommen, hängt nicht unwesentlich von den anstehenden Personalentscheidungen auf dieser Position ab. Heerwagen betont: „Der Club war immer offen zu mir. Es wurde deutlich gesagt, dass im Falle eines Weggangs von Jaroslav Drobny ein weiterer Keeper gesucht wird.“

Klare Ausgangslage also für den Neuen, der sich auf einen fairen Konkurrenzkampf einstellt: „Eine Stammplatzgarantie gibt es in der Bundesliga nicht, aber durch einen ausgeglichenen Kader kann ich noch ein paar Prozente aus mir herausholen.“ Beeinflussen kann Heerwagen die Transferpolitik des VfL sowieso nicht, aber er will zum Saisonauftakt „was anbieten können“. Den Grundstein dafür hat er im Urlaub schon gelegt.

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