Nachdem die Mannschaft von Matthias Hagner in der Vorwoche den ersten Saisonsieg in Hennef geholt hatte, merkte man ihr an, dass sie gegen RWE unbedingt nachlegen wollte. Siegen trat defensiv kompakt auf, allerdings keineswegs mit einer Mauertaktik, wie sie Verls Coach Andreas Golombek seinem Kollegen Marc Fascher prophezeit hatte. Immer wieder traten die Sportfreunde auch den Gang nach vorne an. „Wir haben in der ersten Hälfte taktisch gut und diszipliniert gespielt“, lobte Hagner seine Jungs, die bis auf eine Chance von Sven Kreyer nichts zuließen. Und das gegen die aus seiner Sicht „beste Offensive, die die Liga zu bieten hat.“
Da es Ali Ibrahimaj gelang, Siegen in Führung zu bringen und kurz darauf sogar noch eine weitere dicke Möglichkeit hatte, fühlt es sich aus Siegener Sicht umso bitterer an, dieses Spiel noch verloren zu haben. Besonders das 1:1, als der Ball nach einer Ecke von Tim Hermes quer durch den Fünfmeterraum lief, um letztlich beim Torschützen Marwin Studtrucker zu landen, ärgerte Hagner. „Das darf nicht passieren. So gewinnt man nicht gegen Essen, so gewinnt man gegen keine Mannschaft“, musste der Coach eingestehen.
Hagner gab zu, dass er dieses Ergebnis „erst einmal sacken lassen“, müsse. Er blickte voraus und betonte: „Wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen, müssen wir auch mal Spiele gegen Mannschaften gewinnen, in denen uns das keiner zutraut.“ Gegen Essen wurde diese Chance verpasst.